Immer mehr Schweizer Schulen setzen auf striktere Regeln in Bezug auf die Handynutzung. Orte wie Baden, Neuenhof und Frick haben an den Schulen vollständige oder teilweise Verbote für Smartphones eingeführt. Schüler müssen ihre Geräte nicht nur ausschalten, sondern dürfen sie während des Schultages gar nicht erst bei sich tragen. Das Fachmagazin Netzwoche berichtet darüber.

Auch an anderen Schulen sind Handyverbote auf dem Vormarsch: Im Kanton Zug gilt seit diesem Schuljahr ein umfassendes Handyverbot an der Sekundarstufe I der Schulen Hünenberg, das Handys auf dem Schulgelände von 7 bis 18 Uhr untersagt, mit einer Ausnahme über den Mittag. Zudem gilt in Spreitenbach bereits seit fünfzig Jahren ein generelles Handyverbot auf dem gesamten Schulareal.

Die Schulen begründen diese Massnahme mit den negativen Auswirkungen von Handys auf die Gesundheit junger Menschen, insbesondere in Bezug auf Konzentrationsprobleme, Schlafmangel und steigende psychische Belastungen.

Jonathan Haidt, US-amerikanischer Professor für Psychologie, sieht in seinem Buch «The Anxious Generation» einen Zusammenhang zwischen der Nutzung von Smartphones und der Zunahme von Angstzuständen und Depressionen bei Jugendlichen. Die Weltwoche widmete diesem Thema Anfang Jahr eine Titelgeschichte.

Andere Forscher hingegen betonen, dass die wissenschaftlichen Beweise nicht eindeutig sind, und warnen davor, die Rolle von sozialen Medien überzubewerten. Sie argumentieren, dass es wichtig sei, die wahren Ursachen der psychischen Gesundheitskrise bei jungen Menschen zu untersuchen, anstatt sich ausschliesslich auf die Technologie zu konzentrieren.