Was macht «Hart aber fair»-Neuling Louis Klamroth anders als Talkshow-«Oldie» Markus Lanz?

Antwort: nichts.

Beide beteiligen sich eifrig an der mutwilligen Zerstörung von Debattenräumen. Der mediale Scheiterhaufen gehört dabei zu ihrem Pflichtprogramm.

Der aktuellste Schlachtruf richtet sich gegen Sahra Wagenknecht: Den Soldaten des Konformismus missfällt, dass sie nicht gemäss der ukrainischen Kriegspropaganda mitmarschiert, die sich auch die deutsche Regierung zu eigen gemacht hat.

Bei «Hart aber fair» durfte daher jeder, der wollte, über die Linken-Politikerin herfallen. Klamroth gab nur allzu gerne den Freibrief.

Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) schien es regelrecht zu geniessen, mehrmals beleidigend zu werden. Katrin Göring-Eckardt (Grüne) bekam regelmässig Schnappatmung.

Einig waren sich alle, Wagenknecht bewusst falsch verstehen zu wollen.

Man verstieg sich sogar darin, ihr zu unterstellen, ihr seien die russischen Kriegsverbrechen völlig egal. Ihr Hinweis auf Kriegsverbrechen «von beiden Seiten» sorgte schliesslich für maximale Empörung. Klamroth intervenierte, er dürfe falsche Behauptungen nicht einfach so stehen lassen.

Doch damit beseitigte er keine Fake News, sondern produzierte selbst welche: Mehrfach ist bereits bestätigt, etwa durch Organisationen wie Frontline und Amnesty International, dass auch die Ukraine Kriegsverbrechen zu verantworten hat. Das nicht wahrhaben zu wollen, ist ein nächster Beweis für die grassierende ideologische Blindheit.

Was inzwischen an der öffentlich-rechtlichen Talkfront geschieht, lässt sich oft nur schwer mit demokratischen Werten in Einklang bringen. Mindestens seit Corona findet eine Ausweitung der ideologischen Kampfzone statt.
Finanzieren muss das jeder, der GEZ zahlt. Auch hier: Demokratisch ist das nicht.