Hätte es keine Massnahmen gegen Covid-19 gegeben, wäre die Zuschauerquote bei der «Arena» von SRF am Freitagabend viel tiefer gewesen. Denn die halbe Bevölkerung läge jetzt unter dem Boden.

Das jedenfalls behauptete der Zürcher SP-Ständerat Daniel Jositsch in der Sendung. Er verteidigte die Verlängerung der Covid-Massnahmen mit deren Wirksamkeit. Wörtlich sagte er an die Adresse der Gegner des Gesetzes: «Wenn wir das gemacht hätten, was Sie machen wollten vor drei Jahren, dann wären wir wahrscheinlich noch die Hälfte der Bevölkerung und wären immer noch in einer Pandemie.»

Schon im Januar 2022 hatte Richard Neher, Mitglied der wissenschaftlichen Task-Force, das mögliche Szenario von 100.000 Covid-Cpfern in der Schweiz verbreitet. Das entpuppte sich als Unsinn. Daniel Jositsch macht nun aber einige Millionen daraus.

Grundlagen für solche Behauptungen gibt es keine. Laut John Ioannidis, dem meistzitierten Wissenschaftler der Welt, lag die Sterblichkeitsrate bei Covid-19 schon vor der Impfung je nach Alter bei 0,03 bis 0,07.

Dass diese Zahl ohne Schutzmassnahmen wesentlich höher gewesen wäre, ist durch nichts bewiesen. Erst vor wenigen Wochen gab der einstige «Mister Corona» Daniel Koch beispielsweise zu, dass die Schulschliessungen unnötig waren. In Deutschland musste Gesundheitsminister Karl Lauterbach eingestehen, dass der Effekt der Schutzmasken nicht bezifferbar ist.

SP-Ständerat Jositsch muss es vor der Abstimmung über das Covid-Gesetz an guten Argumenten mangeln, wenn er zu reinen Märchen greifen muss.