In den europäischen Gefängnissen beträgt der Ausländeranteil knapp 15 Prozent. Vor allem in Osteuropa liegt der Ausländeranteil unter dem Durchschnitt. In Deutschland beträgt er knapp 30 Prozent. Auf dem Niveau der Schweiz, wo rund 70 Prozent der Gefängnisinsassen Ausländer sind, bewegt sich nur noch Luxemburg.

In der EU kam es 2020 zu 4032 Morden oder Totschlägen, in der Schweiz waren es 47. Das sind zwar praktisch jede Woche ein Mord, aber im europäischen Vergleich, bei dem man die Morde ins Verhältnis zur Bevölkerung stellt, sind Ost- und Südosteuropa die Spitzenreiter. Trotz vieler Mafia-Geschichten liegt die Mordrate in Italien mit 0,48 pro 100.000 Einwohner sogar wesentlich tiefer als in den drei anderen EU-Grossstaaten (Spanien 0,63, Deutschland 0,86 und Frankreich 1,31).

Frankreich, das «Land der Liebe», gehört auch zu den Ländern mit der höchsten relativen Anzahl von Sexualdelikten, absolut steht das Land sogar an der Spitze Europas. Aber noch höhere Raten weisen die skandinavischen Länder auf, angeführt von Schweden (204 Vergehen pro 100.000 Einwohner), Island, Norwegen und Dänemark.

Die gleichen Länder sind insbesondere in Bezug auf Vergewaltigungen die Spitzenreiter (Schweden 86 pro 100.000 Einwohner). Die Schweiz rangiert mit 8,4 – also zehnmal weniger – im Mittelfeld. Am Ende der Rangliste sind der Balkan und ähnliche Länder vorzufinden, wo wahrscheinlich viele dieser Vergehen nicht zur Anzeige kommen. Starke Zuwachsraten an schweren Verbrechen (Morde, Vergewaltigungen) pro Kopf der Bevölkerung sind vor allem in Schweden augenfällig, wo seit 2006 rund 1,9 Millionen Menschen zugewandert sind.

In der Schweiz gibt es hingegen offensichtlich viel zu holen: Bei den Einbrüchen und Diebstählen liegt die Schweiz knapp hinter Skandinavien mit an der Spitze. Angeführt wird die Rangliste von Schweden (3012 Fälle auf 100.000 Einwohner). Die Schweiz mit 1458 Raub-, Einbruch- und Diebstahlvergehen weist rund 40 Prozent mehr solcher Vergehen auf als die drei grossen EU-Länder Deutschland, Frankreich und Italien.

Ebenso aufschlussreich wie die Kriminalstatistiken sind jedoch die Daten über die Kosten des Strafvollzugs in den Gefängnissen. Wie viel kosten uns die Strafgefangenen? Wenn man die Eurostat-Statistiken als Grundlage verwendet, stellt man einige erstaunlich hohe Beträge fest. Auch wenn die letztbekannten Zahlen von 2020 stammen, so ist kaum davon auszugehen, dass die effektiven Kosten pro Insassen inzwischen gesunken sind.

Die 2020 in den Schweizer Gefängnissen betreuten Strafgefangenen kosteten 1430 Millionen Franken (2021: 1445 Millionen), woraus sich ein Pro-Kopf-Betrag von etwas über 230.000 Franken errechnet. Obwohl die Anzahl der Häftlinge seit 2008 «nur» um 17 Prozent auf 6183 zugenommen hat, stiegen die Kosten um satte 70 Prozent, pro Insassen gerechnet sind es immer noch 46 Prozent. An der Inflation kann es nicht liegen, denn diese betrug in dieser Zeit nur 3,6 Prozent. Diese Prozentzahlen sehen relativ harmlos aus, aber allein in diesen zwölf Jahren mussten die Steuerzahler für den Strafvollzug über 15 Milliarden Franken aufbringen, davon gegen 11 Milliarden für die ausländischen Strafgefangenen.

Wie vergleichen sich diese Kosten mit dem Rest von Europa?

Im europäischen Durchschnitt kostete die Inhaftierung einer Person 2020 rund 53.000 Euro (Schweiz: 216.000 Euro) pro Jahr. Noch teurer oder ähnlich kostenintensiv wie in der Schweiz leben die Strafgefangenen nur noch in den Niederlanden (271.000 Euro) und in Luxemburg (214.000). Selbst in Deutschland (58.000), Frankreich (69.000), Italien (64.000) oder Österreich (66.000) kann man offensichtlich mit den Steuergeldern besser umgehen als hierzulande.