Das war keine Kehrtwende, sondern eine veritable Pirouette, die der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan gedreht hat.
Erst verknüpft er den EU-Beitritt seines Landes mit der Aufnahme Schwedens in die Nato. Doch nach einem Gespräch mit Nato-Generalsekretär und schwedischem Premier ist alles gut: Ankara gibt grünes Licht.
Aber: Nato und EU sollten sich nicht zu früh freuen. Wie sagt der türkische Volksmund: Krempel die Hose erst hoch, wenn du den Bach siehst.
Der ist freilich nicht in Sicht. Erdogan hat lediglich versprochen, dem Parlament die Vorlage über Schwedens Beitritt «so schnell wie möglich» zukommen zu lassen.
Das ist ein dehnbarer Begriff, den Erdogan beliebig strecken kann. Solange, bis er seinen Preis erhalten hat.
Das wären wohl die längst bezahlten aber nie gelieferten US-Jets vom Typ F-16.
Und die tausendmal von der EU versprochene Visumfreiheit für Türken.
Wann also wird die türkische Volksversammlung abstimmen? Wenn die erste F-16 in der Türkei gelandet ist und der erste Türke ohne Visum in die EU einreist.
Mal sehen, wer mehr Geduld hat.
Wolfgang Koydl
Man kann das Mainstream-Gewitter getrost abschalten. Da kommt nichts Vernünftiges mehr. Die Medien dazwischen sollten aufpassen, dass sie nicht in die falsche Kategorie eingeordnet werden. Das kritische Publikum ist inzwischen gut geschult.
Schön, dass zumindest Koydl das aufzeigt, andere sind zu bequem dazu oder verkaufen ihre Leser für blöd. Stimmt ja auch.
Schön, dass zumindest Koydl das aufzegt. Stimmt ja auch.