Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR hat Behauptungen von Russlands Präsident Wladimir Putin zurückgewiesen, wonach die mutmasslichen Urheber des Anschlags auf einen Konzertsaal bei Moskau Kontakte in die Ukraine gehabt hätten. Diese Aussagen seien «absolut falsch und absurd», erklärte der Geheimdienstler Andrij Jussow.

Putin hatte in einer vom Fernsehen übertragenen kurzen Ansprache darauf hingewiesen, dass die vier mittlerweile festgenommenen Hauptverdächtigen auf einer Autobahn in Richtung Ukraine gestellt worden seien. Von ukrainischer Seite aus sei ein «Zeitfenster» für einen Grenzübertritt vorbereitet worden. Belege nannte er nicht.

Nach Jussows Angaben ist die Sicherheit der Grenze durch Minen und durch Luftaufklärung beider Seiten gewährleistet. Putins Version könne lediglich von der «zombifizierten russischen Bevölkerung» geglaubt werden. Er warf dem Kreml vor, die Tragödie in Moskau nutzen zu wollen, um die Repressionen im eigenen Land weiter zu verschärfen.

Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte am Samstagabend, Putin und seine Gefolgsleute «versuchen einfach nur, jemand anders die Schuld zu geben». Anstatt sich um seine russischen Bürger zu kümmern, suche er vielmehr einen Weg, wie er das Attentat auf die Ukraine abschieben könne, so Selenskyj.