Bei Friedrich Merz weiss man nie, ob er seine Worte absichtlich wählt, oder ob sie ihm nur so herausrutschen.

Die «kleinen Paschas» etwa, von denen er im Zusammenhang mit den Silvester-Ausschreitungen sprach.

Kleine Paschas? So nannte man in den sechziger Jahren spöttisch wirtschaftswunderdicke Ehemänner, die sich von ihren Frauen bedienen liessen.

Phänotypisch beschwört es das Bild des Komikers Heinz Erhardt herauf, nicht die hasserfüllte Miene eines entfesselten Gewalttäters.

Ob bewusst oder unbewusst, mit seiner Wortwahl verniedlicht und verharmlost der CDU-Chef erneut die Folgen der unkontrollierten Zuwanderung.

Die Zurückhaltung ist verständlich, trägt seine Partei doch den grössten Teil der Verantwortung dafür. Es war die CDU-Kanzlerin Angela-«Nun sind sie halt hier»-Merkel, die alle Tore aufriss.

Es ist nicht bekannt, dass sich Merz je von der Politik seiner Vorgängerin distanziert hätte.

Deshalb tut er, was er am besten kann: Er eiert herum.

Wähler gewinnt er damit nicht. Die wissen, wer von Anfang an klare Worte gegen die Massenmigration fand.