Diplomatie ist eine hohe Kunst. Das demonstrieren soeben die Aussenminister von Deutschland und Grossbritannien, Annalena Baerbock und David Cameron. Sie fordern einen «dauerhaften Waffenstillstand» im Gazastreifen. «Unser Ziel kann nicht einfach ein Ende der Kämpfe heute sein. Es muss ein Frieden sein, der über Tage, Jahre, Generationen andauert. Wir unterstützen daher einen Waffenstillstand, aber nur, wenn er dauerhaft ist.»

Na klar. Und wie schafft man einen dauerhaften Waffenstillstand?

Haben die beiden Diplomaten mal nachgefragt, was die Hamas von ihrer Forderung hält, die Waffen niederzulegen?

Offenbar nicht.

Man zielt, wie immer, auf Israel. Die Regierung habe zwar ein Recht darauf, die Bedrohung durch die Hamas zu beseitigen. Aber sie solle das Völkerrecht beachten, zwischen Terroristen und Zivilisten unterscheiden und sicherstellen, dass ihr Kampf auf Hamas-Führer und -Agenten zielt.

Das ist schon naiv, wenn nicht gar bösartig. Es ist Ziel des Partisanenkriegs, sich in und hinter der Zivilbevölkerung zu verstecken, damit der Gegner sich am Tod von Zivilisten schuldig macht, worauf von wohlmeinenden Menschen Zurückhaltung gefordert wird. Als ob sich die israelischen Streitkräfte nicht genau darum, also um das Unmögliche, bemühten.

Israels Aussenminister Eli Cohen hat recht: ein Aufruf zu einer Feuerpause wäre derzeit ein «Geschenk für die Hamas».