Verkehrte Welt. Die Europäische Union, als Friedensprojekt gegründet, schäumt vor Kriegsrhetorik. Die USA, die seit ihrer Gründung praktisch jedes Jahr Krieg geführt haben, blasen die Friedensschalmeien.

Beunruhigend: Frankreich und Grossbritannien, die alten Imperialisten-Mächte, rasseln besonders lautstark mit dem Säbel. Da zwickt der Phantomschmerz übers verlorene Empire besonders böse.

Beunruhigender: Deutschland schwenkt unter Friedrich Merz mit Tschingderassabumm auf diese Schiene ein. Als ob deutsche Soldaten nicht schon genug Unheil in Europa angerichtet hätten.

Am beunruhigendsten: Paris und London sind nicht so stark, wie sie tun. Hinter ihren grossmäuligen Versprechungen an die Ukraine steht ziemlich wenig. Nicht die Rückendeckung aller Europäer. Noch nicht mal genug britische und französische Patronen, Panzer, privates und poilus.

Das aber macht sie anfällig für riskante Kurzschlussreaktionen, die einen Weltenbrand auslösen können. Das aber macht Keir Starmer und Emmanuel Macron zu den gefährlichsten Akteuren der Weltpolitik.