Russlands Aussenminister Sergei Lawrow hat bestätigt, dass Moskau und Washington über die Nord-Stream-Gaspipelines verhandeln. In einem Interview im russischen Staatsfernsehen sagte Lawrow: «Über Nord Stream wird gesprochen.» Eine «normale Energieversorgung Europas» liege sowohl im Interesse der USA als auch Russlands. Das berichtet die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass.

Damit wird eine Meldung der Bild-Zeitung vom März 2025 bestätigt, wonach die USA im Hintergrund an einem Comeback von Nord Stream 2 arbeiten. Die Weltwoche brachte die «Pipelines des Friedens» zuvor schon ins Spiel.

Ein geplanter Deal könnte vorsehen, dass ein US-Investor als Zwischenhändler auftritt. So könnten beide Seiten – Russland als Lieferant, die USA als Regler – von Gaslieferungen nach Deutschland profitieren.
Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 hatte die deutsche Bundesregierung das Pipeline-Projekt Nord Stream 2 gestoppt. Im September desselben Jahres wurden mehrere Stränge der Nord-Stream-Leitungen durch einen Anschlag zerstört. Die Verantwortung dafür ist bis heute ungeklärt.

Lawrow machte in dem Interview deutsche und europäische Politiker für die Blockade russischer Gaslieferungen verantwortlich. Er kritisierte namentlich Wirtschaftsminister Robert Habeck, Verteidigungsminister Boris Pistorius sowie EU-Kommissions-Präsidentin Ursula von der Leyen: «Das sind entweder kranke Leute oder Selbstmörder», so Lawrow.

Laut Bild könnte der angedachte Gasdeal ein wichtiges Puzzleteil in möglichen Verhandlungen zur Beendigung des Ukraine-Kriegs darstellen. Unklar ist, wie weit fortgeschritten die Gespräche sind.