Es gibt sie zu allen Zeiten und in allen Staaten: feige Spiesser, die sich lauernd vergewissern, ob sie noch in der Zeitgeist-Brühe dümpeln. Willige Vollstrecker auch zweifelhafter Anordnungen und Anmutungen einer höheren Autorität oder einer geifernden Masse.

Prachtexemplare dieser Gattung findet man derzeit an der Universität Bonn. Diese trennt sich von ihrer Professorin Ulrike Guérot, deren Fehler es war, in Sachen Corona und Ukraine eine vom Mainstream abweichende Meinung zu vertreten.

Nun ist das – noch? – kein Grund für einen Rausschmiss, auch wenn die Uni nölte, dass das «Privileg» der Freiheit von Forschung und Lehre «mit grosser Verantwortung einhergeht».

Interessanter Ansatz. Man sollte meinen, dass die Freiheit von Forschung und Lehre eine Selbstverständlichkeit ist.

Noch abenteuerlicher ist der Vorwand für die Kündigung: Plagiate in einem sechs Jahre alten Buch Guérots.

Aber was soll man machen, wenn man keine Zivilcourage besitzt und eine Meute «Kreuziget ihn» brüllt?

Zum Trost: Die Geschichte erinnert sich nicht an Duckmäuser und Mitläufer, sondern an jene, die ihre eigene Meinung verteidigten.