Der Bundesrat missachte rechtsstaatliche Grundsätze. Dies sagt der Walliser Mitte-Ständerat Beat Rieder.

Mit diesen Worten kritisiert er das achte Sanktionspaket der EU gegenüber Russland, das ein Verbot von Rechtsberatung durch Schweizer Anwälte für sanktionierte Personen und Unternehmen vorsieht. Rieder argumentiert, dieses Verbot habe keine gesetzliche Grundlage, es verstosse gegen Artikel 1 des Schweizerischen Strafgesetzbuchs (StGB). Dieser Artikel besagt, dass keine Person für ein Delikt verurteilt werden darf, welches nicht durch das Gesetz sanktioniert ist.

Da die Sanktionen in Verordnungen und nicht in formelle Gesetze verpackt sind, würde eine gesetzliche Grundlage fehlen. Der Politiker gibt dem Bundesrat bis September Zeit, diesen Teil aus der Verordnung zu streichen, sonst lanciere er eine Motion.

Die Schweiz gerät derweilen aufgrund der Übernahme der EU-Sanktionen gegen Russland zunehmend unter Druck – sowohl von aussen als auch intern. Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 beschloss die Landesregierung, die EU-Sanktionen zu übernehmen. Dabei wurden unter anderem russische Finanzvermögen in Höhe von 7,5 Milliarden Franken gesperrt.

Der Bundesrat hofft, sich auf die richtige Seite zu stellen und trotzdem die Schweizer Neutralität zu wahren. Sowohl Russland als auch die USA kritisieren diese Strategie.

Die USA haben Schweizer Rohstoffhändler unlängst ins Visier genommen. Die Eidgenossenschaft droht in einen Wirtschaftskrieg hineingezogen zu werden. Im Inland formiert sich zunehmend Widerstand gegen das Sanktionsregime. Der Bundesrat verteidigt die Massnahmen.