Der Ukraine-Krieg begann nach den Worten von Nato-Chef Jens Stoltenberg nicht mit dem russischen Einmarsch im vergangenen Februar, sondern bereits im Jahr 2014. Seit damals habe sich auch das Bündnis auf eine veränderte Situation eingestellt, erklärte Stoltenberg zum Abschluss eines Treffens der Nato-Verteidigungsminister in Brüssel.

«Tatsächlich hat die Nato seit 2014 die grösste Verstärkung der kollektiven Verteidigung seit einer Generation durchgeführt, denn der Krieg begann nicht erst im Februar letzten Jahres», so der Nato-Chef. «Er begann im Jahr 2014.»

Dies habe eine umfassende Anpassung des Bündnisses ausgelöst – mit höherer Bereitschaft der Streitkräfte, mit mehr Präsenz im östlichen Teil des Bündnisses, mit mehr Übungen.

Zum ersten Mal seit vielen, vielen Jahren hätten alle Bündnispartner begonnen, ihre Verteidigungsausgaben zu erhöhen, so Stoltenberg. «Die Nato hat sich also nicht grundlegend verändert. Sie hat nur gezeigt, wie wichtig es ist, dass die Bündnispartner zusammenstehen, sowohl bei der Unterstützung der Ukraine als auch beim gegenseitigen Schutz, um sicherzustellen, dass der Krieg nicht über die Ukraine hinaus eskaliert.»

Im Februar, am Morgen des Einmarsches, habe man beschlossen, die Präsenz zu verstärken – was bereits in den letzten Jahren umgesetzt worden sei.

«Wir haben die Kampftruppen im Jahr 2016 beschlossen. Und wir haben unsere Präsenz auch in den Monaten vor der Invasion verstärkt, denn die Invasion war keine Überraschung.»

Gemäss Stoltenberg wusste man, dass die Invasion kommen würde. Man sei deshalb vorbereitet gewesen, als sie stattfand.

«Für mich ist es äusserst wichtig, mich in anspruchsvollen und herausfordernden Zeiten für das Bündnis auf meine Aufgabe als Generalsekretär zu konzentrieren, und das ist es, was ich dazu zu sagen habe.»