Die Südpazifiknation Nauru hat die diplomatischen Beziehungen zu Taiwan abgebrochen und erkennt stattdessen China an. Diese Entscheidung wurde von Präsident David Adeang in einer nationalen Ansprache bekannt gegeben, die auf einer offiziellen Facebook-Seite veröffentlicht wurde.

Die Regierung von Nauru gab an, dass es im besten Interesse des Landes und seiner Menschen sei, die vollständigen diplomatischen Beziehungen zu China wieder aufzunehmen. Gleichzeitig werde man die diplomatischen Beziehungen zu Taiwan sofort abbrechen und keinen offiziellen Austausch mehr mit Taiwan entwickeln.

Die Regierung von Nauru betonte jedoch, dass diese Änderung in keiner Weise ihre bestehenden Beziehungen zu anderen Ländern beeinflussen solle. Im Gegenteil: Nauru bleibe eine souveräne und unabhängige Nation und möchte freundschaftliche Beziehungen zu anderen Ländern aufrechterhalten​​.

Nach dem Wechsel zu China erklärte Taiwan seinerseits, dass es die diplomatischen Beziehungen zu Nauru ebenfalls beende, um seine nationale Würde zu wahren, wie der stellvertretende Aussenminister Tien Chung-kwang mitteilte. China beansprucht Taiwan als eigenes Territorium ohne Recht auf staatliche Beziehungen, eine Position, die Taiwan entschieden ablehnt.

Die Insel Nauru ist damit der erste diplomatische Verbündete Taiwans, der nach der Präsidentschaftswahl auf die Seite Pekings wechselt. Das chinesische Aussenministerium begrüsst den Entscheid. Die Beziehungen zu Nauru sollen auf Basis des Ein-China-Prinzips aufgenommen werden. Durch diesen Schritt verbleiben Taiwan nur noch zwölf diplomatische Verbündete, die die Insel als souveränen Staat anerkennen, darunter Guatemala, Paraguay, Palau, die Marshallinseln und Eswatini, früher bekannt als Swasiland.

Weder die Schweiz noch Deutschland unterhalten formelle diplomatische Beziehungen zu Taiwan. Beide Länder folgen der Ein-China-Politik, was bedeutet: Sie erkennen Taiwan nicht als eigenständige Nation an.