«Football is coming Home». Der Evergreen des englischen Fussballs bleibt von der unstillbaren Sehnsucht umweht. Wie vor drei Jahren standen die Engländer im Final der EM, wieder waren sie nahe dran am ersten Titel seit 1966. Aber wieder müssen sie mit leeren Händen nach Hause.

Waren sie 2021 noch mit Pech im Penaltyschiessen an Italien gescheitert, sahen sie sich diesmal aber einem Team gegenüber, das praktisch auf jeder Position eine Nuance besser war – und das im Verlauf des Turniers meisterliche Konstanz mit einer grandiosen taktischen Vielseitigkeit verband. Und das in sieben Spielen siebenmal gewann.

Die Spanier zelebrierten in den vergangenen vier Wochen alle Facetten der Fussballkunst: Sie beherrschen das überfallartige Angriffsspiel ebenso wie den ewigen Ballbesitz und den kontrollierten Aufbau. Sie sind technisch grandios – und taktisch abgebrüht.

Und sie haben einige der aufregendsten jungen Spieler in ihren Reihen. Auf dem Weg zum 2:1-Finalsieg gegen England war diesbezüglich der Führungstreffer in der 47. Minute geradezu exemplarisch: Lamine Yamal bediente Nico Williams – und dieser bezwang den englischen Keeper Jordan Pickford mit einem platzierten Flachschuss. Das Duo steht für die Jugendkultur im spanischen Team: Williams ist 22 Jahre jung, Yamal seit vergangenem Samstag 17.

Die Engländer glichen die Partie zwar nochmals aus. Doch in der 86. Minute hatten die Iberer das letzte Wort. Unter den Augen von König Felipe spitzelte Oyarzabal den Ball am englischen Goalie Pickford vorbei.

Spanien jubelt über den vierten EM-Titel. Rekord! Und England träumt weiter, dass der Fussball nach Hause kommt. Irgendwie. Irgendwann.