Die politische Korrektheit steht beim Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) an oberster Stelle – gerade wenn es um die Sprache geht.

So zieht sich das Gendern längst wie ein roter Faden auch durch die Nachrichtensendungen. An einem Fussballmatch gibt es keine Zuschauer mehr – sondern Zuschauende. In Zürichs Strassen sind keine Demonstranten unterwegs sondern Demonstrierende. Und das Radio begrüsst am Morgen keine Hörer – sondern Hörende.

In den hausinternen Richtlinien heisst es: «Wir verwenden entweder vollständig inklusive Formulierungen oder weibliche und/oder männliche (Doppel)-Nennungen, nicht aber das generische Maskulinum:

  • Paarformen: ‹Bürgerinnen und Bürger›
  • Wechsel in Aufzählungen: ‹Technikerinnen, Journalistinnen und Assistenten›
  • Genderneutrale oder -abstrakte Begriffe: ‹Interessierte›, ‹Einsatzkräfte›, ‹Medienschaffende›
  • Kollektivbezeichnungen: ‹die Partei›, ‹das Management›
  • Substantivierte Partizipien, wenn sie grammatikalisch und sachlich korrekt sind: Personen sind nur ‹Demonstrierende›, solange sie demonstrieren.»

Gelegentlich münden diese Weisungen aber auch in einem sprachlichen Hyperaktivismus. So war in den News auf SRF 3 unlängst von Mitgliedern und Mitgliederinnen die Rede. Dass ein Mitglied immer sächlich ist, klammert die Sprachpolizei aus.

In einer News-Meldung schoss eine Redakteurin den Vogel (oder die Vogelin) ab: «An drei deutschen Flughäfen streiken die Mitarbeitenden der Sicherheitskontrolle. Die Hinflüge der Swiss finden zwar wie geplant statt, allerdings müssen die Maschinen den Rückflug ohne Passagierende antreten, weil diese nicht kontrolliert werden können.»

Wir sagen: danke! Und informieren uns künftig bei einer anderen Fernsehanstaltenden.