Deutsche Sicherheitsbehörden haben am Mittwoch eine koordinierte Razzia gegen mutmassliche Mitglieder der eritreischen Oppositionsgruppe Brigade N’Hamedu durchgeführt.

Wie die Bundesanwaltschaft mitteilte, wurden insgesamt neunzehn Objekte in sechs Bundesländern sowie ein weiteres im Nachbarland Dänemark durchsucht. Der Vorwurf: Gründung und Mitgliedschaft in einer inländischen terroristischen Vereinigung​​​.

Im Visier der Ermittler stehen siebzehn namentlich bekannte Personen, denen leitende Funktionen innerhalb der international vernetzten Gruppierung zugeschrieben werden. Die Gruppe soll spätestens seit 2022 in Deutschland aktiv sein und steht im Verdacht, Gewaltaktionen gegen regimetreue Veranstaltungen eritreischer Vereine verübt zu haben.

Konkret geht es um gewaltsame Ausschreitungen bei Eritrea-Festivals in Giessen (2022) und Stuttgart (2023), bei denen Dutzende Polizisten verletzt worden waren.

Die Bundesanwaltschaft sieht in der Brigade N’Hamedu eine Organisation, die den Sturz der Regierung Eritreas zum Ziel hat und dabei auch Gewalt gegen deutsche Institutionen nicht ausschliesst. Einige Mitglieder sollen Gewalt als legitimes Mittel betrachten, insbesondere gegenüber Sicherheitskräften, die regierungsnahe Veranstaltungen schützen​​.

Festnahmen wurden bislang nicht bekannt. Ein mutmasslicher Anführer der Gruppe sitzt derzeit in den Niederlanden in Haft. Die Ermittlungen dauern an.