Ab 2026 wird das Paul-Scherrer-Institut (PSI) in der Schweiz einen neuartigen Kernreaktor bauen, der vom Unternehmen Copenhagen Atomics aus Dänemark entwickelt wurde. Da Dänemark selbst keine Kernkraftwerke betreibt, wird diese Technologie nun in der Schweiz umgesetzt. Das Onlinemagazin Tichys Einblick berichtet. Von einem «neuartigen Reaktor mit Superlativen» ist die Rede.

Der geplante Flüssigsalzreaktor unterscheidet sich grundlegend von herkömmlichen Reaktoren. Statt eines festen Brennstoffkerns nutzt er geschmolzenes Salz, in dem das Spaltmaterial verteilt ist. Diese Methode erhöht die Sicherheit, da es keinen festen Kern gibt, der schmelzen oder explodieren könnte. Zudem kann der Reaktor seinen eigenen Brennstoff produzieren, indem er Thorium in spaltbares Uran umwandelt.

Ein weiterer Vorteil ist die Behandlung des radioaktiven Abfalls. Der Reaktor entfernt und entschärft den Abfall kontinuierlich, wodurch die Entsorgungsproblematik erheblich reduziert wird. Während der radioaktive Müll herkömmlicher Reaktoren Tausende von Jahren strahlt, bleibt der Abfall des Flüssigsalzreaktors nur noch einige Hundert Jahre gefährlich.

Die hohe Betriebstemperatur des Reaktors ermöglicht eine effiziente Stromerzeugung und Wärmebereitstellung für industrielle Prozesse. Zudem produziert der Reaktor Strom zu einem besonders günstigen Preis von nur zwei Cent pro Kilowattstunde.