Da ist dem Bund aber was entgangen. Leider war der Mann damals noch nicht so weit. Aber heute, mit 55, würde Robert Habeck wohl den Wehrdienst nicht verweigern.

Die Zeiten ändern sich, und wir ändern uns mit ihnen, sagt der Römer. Der ergraute Grüne gibt das Rollenmodell. Seine «schwerste Entscheidung» sei das gewesen, sagte er. Aber: «Ob ich das heute so tun würde in einer anderen Situation, das weiss ich nicht, beziehungsweise ich vermute, ich würde es nicht tun.»

Klare Ansage geht anders, aber der Autor ist ja für seine Rabulistik bekannt. Die Grünen seien, meint er allen Ernstes, weiter eine pazifistische Partei. Wie passt das zu ihrem Kriegsgetrommel? Die Bedingungen des Friedens haben sich geändert.

Und wie? Damals war Kalter Krieg, aber «jetzt haben wir einen heissen Krieg». Aha, wenn tatsächlich Menschen sterben, sei eine «grundpazifistische Haltung […] nicht praxistauglich».

Kein Wunder, dass sich Habeck windet, schliesslich will er nicht jene Wähler vergraulen, die sich an die «Frieden schaffen ohne Waffen»-Partei der Achtziger erinnern. Aber seine Aussage ist klar: Pazifismus ist passé, die Grünen sind zur Kriegspartei geworden. Die Anpassung ist vollendet.

Wie endet doch George Orwells Fabel «Farm der Tiere»?

«Die Tiere draussen blickten von Schwein zu Mensch und von Mensch zu Schwein, und dann wieder von Schwein zu Mensch: aber schon jetzt war es unmöglich zu sagen, wer wer war.»