Die Frage, wer die Nachfolge von Gilles Marchand als Generaldirektor der SRG antritt, beschäftigt derzeit die Schweiz. Demnächst soll die Position öffentlich ausgeschrieben werden.

Das Magazin Schweizer Journalist:in fühlt nun den Lesern auf den Zahn. In einer Umfrage werden sechzehn Personen zur Auswahl vorgeschlagen. Darüber hinaus können die Teilnehmer eigene Favoriten nennen.

Abgefragt wird auch, welche Kriterien an der Spitze der SRG erfüllt sein müssen und wo die wichtigsten Baustellen für die neue Generaldirektion liegen.

Die vorgegebene Auswahl ist teils konventionell, teils originell. Leute wie Ladina Heimgartner (Ex-SRF, heute Ringier), SRF-Kulturchefin Susanne Wille und SRF-Direktorin Nathalie Wappler werden immer wieder genannt.

Dass sich Roger Schawinski, der ebenfalls auf der Liste figuriert, das Amt selbst zutraut, ist keine Frage. Mit Dominik Kaiser, dem Gründer des Privatsenders 3+, wird ein Anwärter vorgeschlagen, der einen Schuss privatwirtschaftliches Denken in die SRG einbringen könnte.

Wer keinen Medienvertreter küren möchte, hat diverse Politiker zur Auswahl: FDP-Chef Thierry Burkart, Ex-SVP-Nationalrat Hans-Ueli Vogt, alt Bundesrätin Doris Leuthard oder FDP-Ständerat Damian Müller.

Wie ernst gemeint die Idee ist, Ex-Bundesrat Alain Berset die Führung der SRG zu übergeben, ist offen. Auf die Liste geschafft hat er es jedenfalls. Es dürfte ihn freuen, theoretische Alternativen zu haben, wenn es mit dem Chefposten beim Europarat nicht klappt.

Laut Marcus Hebein, Chefredaktor Schweizer Journalist:in, ist die Beteiligung an der Umfrage gross. «Der Rücklauf war nach dem ersten Tag schon bemerkenswert», so Hebein, «es scheint also ein Thema zu sein.»