Die Ukraine ist zwischen 2020 und 2024 zum weltweit grössten Importeur von schweren Waffen aufgestiegen. Nach einer neuen Analyse des Stockholmer Friedensforschungsinstituts SIPRI haben sich die Waffenimporte Kiews im Vergleich zu den Jahren 2015 bis 2019 nahezu verhundertfacht. Insgesamt gingen 8,8 Prozent der globalen Waffenimporte in dieser Zeit an die Ukraine, europäische Waffenimporte stiegen im Zuge des Krieges gegen Russland um 155 Prozent.

Die USA haben ihre globale Vormachtstellung als Waffenexporteur weiter ausgebaut. Ihr Anteil an den weltweiten Waffenlieferungen stieg von 35 auf 43 Prozent. Russland, traditionell einer der grössten Waffenexporteure, verzeichnete hingegen einen Rückgang um 64 Prozent. Ursache seien sowohl der Krieg gegen die Ukraine als auch internationale Sanktionen, die die Produktion und den Export russischer Waffen erheblich erschweren.

Die Daten zeigen, dass sich Europas Verteidigungsstrategie zunehmend auf US-amerikanische Waffenlieferungen stützt. Zwischen 2020 und 2024 kamen 64 Prozent aller Waffenimporte europäischer Nato-Staaten aus den USA – ein deutlicher Anstieg gegenüber den Jahren 2015 bis 2019, als es noch 52 Prozent waren.

Neben den Vereinigten Staaten gehören Frankreich, Russland, China und Italien zu den fünf grössten Waffenexporteuren weltweit. Frankreich überholte Russland als zweitgrösster Waffenlieferant und verdoppelte fast seine Exporte innerhalb Europas.

Nach Angaben von SIPRI haben mindestens 35 Staaten Waffen an die Ukraine geliefert, darunter auch Deutschland und Polen, die nach den USA die wichtigsten Rüstungspartner Kiews sind.

Trotz des steigenden Waffenhandels blieb das globale Transfervolumen in etwa auf dem Niveau der Vorjahre. Während Europa und Amerika mehr importierten, gingen die Waffenlieferungen nach Asien und insbesondere nach China stark zurück.