Wie diese Frau ins Visier des Internationalen Strafgerichtshofes in Den Haag geriet, ist ebenso unerwartet und überraschend, wie sie überhaupt zu ihrem Amt der Kinderrechtsbeauftragten Russlands kam. Niemand hatte die unscheinbare Frau aus der zentralrussischen Provinzstadt Pensa auf dem Schirm, bevor sie eine raketengleiche Karriere absolvierte: von einer Gitarrenlehrerin an einer Grundschule zu einer der prominentesten Vertreterinnen der Staatsmacht mit Zugang zu Kremlchef Wladimir Putin.
Und zu einer angeblichen Kriegsverbrecherin. Denn Marija Lwowa-Belowa wird vom Strafgerichtshof vorgeworfen, für die illegale Verschleppung Tausender ukrainischer Kinder nach Russland und deren Zwangsadoption verantwortlich zu sein. Daher wurde ein Haftbefehl gegen sie ausgestellt, zur gleichen Zeit wie für Putin. Es ist erst das zweite Mal, dass eine Frau von diesem Gericht zur Fahndung ausgeschrieben wird. Die 39-Jährige weist die Vorwürfe zurück. Die Kinder seien aus Kampfzonen evakuiert und in Sicherheit gebracht worden.
Lwowa-Belowa absolvierte eine Musikausbildung in ihrer Heimatstadt sowie ein Management-Seminar und andere Kurse, bevor sie sich mit ihrem Mann, einem zum orthodoxen Priester geweihten Ex-Programmierer, um benachteiligte und behinderte Kinder sowie um Waisen zu kümmern begann. Spenden und staatliche Gelder flossen reichlich, so dass sie unter anderem ein Internat für schwer behinderte Kinder und Jugendliche gründen konnte.
Bei einem Besuch dieser Einrichtung wurde der damalige Ministerpräsident Dmitri Medwedew auf sie aufmerksam und förderte sie offensichtlich. Denn kurz darauf trat sie in die Staatspartei «Einiges Russland» ein, wobei ihr Medwedew persönlich den Mitgliederausweis überreichte. Ein Jahr später, 2020, wurde Lwowa-Belowa in den Föderationsrat berufen, Russlands zweite Parlamentskammer. Zuvor hatte sie einen Wettbewerb «Leaders of Russia» gewonnen und war erstmals dem Staatspräsidenten vorgestellt worden. Abermals zwölf Monate später berief sie Putin auf ihren Posten der Präsidialkommissarin für Kinderrechte.
Auch persönlich zeigt sich Lwowa-Belowa aufgeschlossen für Kinder. Sie hat fünf leibliche Kinder im Alter zwischen 6 und 18 Jahren sowie fünf Pflegekinder. Unter ihnen ist ein 15-Jähriger aus der eroberten ukrainischen Hafenstadt Mariupol. Bei einem Treffen mit Putin berichtete sie, dass der Junge inzwischen Russland liebe.
Mehr dazu lesen Sie im ausführlichen Gespräch von Roger Köppel mit Marija Lwewa-Belowa in der aktuellen Ausgabe der Weltwoche.
Sämtliche Narrativ-Konstrukte des "Werte-Westens" basieren auf Verdrehungen, Halbwahrheiten und glatten Lügen. Er ist moralisch VÖLLIG korrumpiert. Es gibt nur zwei Optionen: Entweder die USA, Heimat & Ursprung der global-mafiösen Strukturen, werden untergehen - oder die gesamte Welt wird es.
Danke für dieses wichtige Interview Herr Köppel. Auch wenn die Wahrheit, wie so oft, irgendwo dazwischen liegt, sind wir immer noch Lichtjahre von der miefenden Werte-Sülze entfernt, die der Westen unaufhörlich absondert.
Hatte denn der Internationalen Strafgerichtshofes in Den Haag eine Idee, was sonst mit den Kindern in der Ukraine passiert wäre? Vielleicht steht das ja in der aktuellen Ausgabe der Weltwoche … Warum hatte die Selenskyj-Regierung von vornherein nicht besser auf sämtliche Kinder achtgegeben?