Die US-Behörde für internationale Entwicklung (USAID) hat ihre verbleibenden Mitarbeiter angewiesen, interne Dokumente und Personalakten zu vernichten. Besonders brisant: Die Dokumente sollen zum Teil als geheim eingestuft sein.

Laut einer internen E-Mail, auf die sich Medien wie Politico und CBS News berufen, bedankte sich USAID-Exekutivsekretärin Erica Carr bei den Mitarbeitern für das Räumen von Geheimfächern und forderte sie auf, sich zur gemeinsamen Vernichtungsaktion zu versammeln. «Schreddern Sie so viele Dokumente wie möglich, reservieren Sie die Verbrennungsbeutel für den Notfall», heisst es in der Nachricht.

Die offizielle Begründung für die Aktion bleibt unklar. Das Weisse Haus erklärte, das USAID-Gebäude werde bald von der Zoll- und Grenzschutzbehörde CBP übernommen. Laut Sprecherin Anna Kelly handle es sich nur um alte und formelle Dokumente, deren Originale noch in gesicherten Computersystemen existieren.

Kritik kommt von der Gewerkschaft American Foreign Service Association (AFSA), die USAID-Mitarbeiter vertritt. Sie sei «alarmiert» über die Vernichtungsaktion, da die Dokumente für laufende Rechtsstreitigkeiten relevant sein könnten.

Die Hintergründe der Massnahmen sind weiterhin unklar, doch sie werfen Fragen auf – insbesondere in einer Zeit, in der USAID verstärkt unter Druck steht. Die Behörde wurde zuletzt von Präsident Donald Trump und Elon Musk, dem Leiter des neugeschaffenen «Department of Government Efficiency», kritisiert. Ihnen zufolge verschwende USAID Steuergelder und fördere Korruption.