Die Verträge über den Kauf von Covid-19-Impfstoff bei sechs Herstellern sind öffentlich, aber kaum lesbar. Alles, was von Interesse sein könnte, ist geschwärzt. Unter anderem der Preis für die Anschaffung.

Der Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte hat das zuständige Bundesamt für Gesundheit (BAG) aufgefordert, diese Zahlen offenzulegen. Dort will man davon nichts wissen: Man halte an den Schwärzungen fest.

Eine der Begründungen: Staaten wie Frankreich und Schweden, über welche die Schweiz einen Teil der Impfdosen beschafft hatte, habe man Vertraulichkeit zugesichert. Breche man das Versprechen, würde damit ein künftiger Kauf der Impfung erschwert.

Ausserdem würden andere Staaten die Details der Impfstoffverträge ebenfalls nicht offenlegen. Ein Alleingang könnte damit laut dem BAG unter anderem die EU «brüskieren».

Das Gesicht vor dem Ausland zu wahren, ist der Bundesbehörde also wichtiger, als den Steuerzahlern zu sagen, was die von ihnen finanzierte Impfkampagne gekostet hat. Wobei es kein Geheimnis ist, dass es wohl um mehrere Milliarden Franken geht.

Fast schon humoristisch mutet eine weitere Begründung des BAG an. Würden die Preise offengelegt, könnten daraus ein «verstärkter Wettbewerb» und dadurch «ein geringerer Preis auf dem Markt» resultieren.

Ist es wirklich die Aufgabe des Schweizer Bundesamts für Gesundheit, Konzerne wie Pfizer und Moderna vor Konkurrenz schützen? Und lägen tiefere Preise nicht im Interesse des Käufers?

Die Abwehrhaltung des BAG macht deutlich, dass man sich dort mehr Gedanken über die Reaktion des Auslands und die Interessen von Pharmaunternehmen macht als um die Transparenz gegenüber den eigenen Bürgern.