Jamie White, Journalist des US-Nachrichtenportals Infowars, ist in der Nacht auf Sonntag gestorben. Der 36-Jährige sei auf dem Parkplatz seines Wohnhauses in Austin (Texas) erschossen worden.

Dies geht aus Berichten mehrerer englischsprachiger Medien hervor. Die Tatverdächtigen hätten versucht, in Whites Auto einzubrechen, heisst es. Die Täter sind flüchtig. Festnahmen habe es keine gegeben.

In sozialen Netzwerken wie X wird über die Umstände des Todes spekuliert. Die Hintergründe sind unklar. Die Frage steht im Raum, ob White zufällig ins Visier geraten ist von Kriminellen. Oder ob die Ermordung möglicherweise einen politischen Hintergrund haben könnte.

Der Journalist stand seit längerem auf einer sogenannten Feindesliste der ukrainischen Plattform Texty.org.ua, die Personen auflistet, die bezichtigt werden, russische Propaganda zu betreiben.

US-Moderator Alex Jones, der Gründer des Portals, kritisiert seit Jahren die Regierung von Wolodymyr Selenskyj aufs Härteste. Jones selbst wird ebenfalls auf der Seite genannt und dort als «Verschwörungstheoretiker» und «Fake News»-Produzent bezeichnet.

Der Infowars-Moderator thematisierte den Mord an seinem Mitarbeiter am Dienstag in einer Sendung. «Ist der Staatsanwalt von Travis County für den Mord verantwortlich, weil er die Kriminalität in Austin gedeihen liess? Oder war es ein ukrainisches Killerkommando, das aussah wie Autoknacker?», fragte sich Jones.

Kelly Kneale, die Schwester des getöteten Journalisten, glaubt nicht, dass Whites Tod mit seinem Job bei Infowars zusammenhängt.

«Er wurde von einer Person oder mehreren Personen erschossen, die zum zweiten Mal versuchten, in sein Auto einzubrechen», sagte Kneale gegenüber The Independent.