Die deutsche Kulturstaatsministerin Claudia Roth von den Grünen hat mal wieder ein Problem. Als Zuständige für die Filmförderung hat sie 1,2 Millionen Euro für den geistigen Tiefflieger, aber absehbaren Kinohit «Manta, Manta – Zwoter Teil» ausgegeben – und dann schlägt Regisseur Til Schweiger über die Stränge. Er soll betrunken am Set erschienen und handgreiflich geworden sein. Er soll eine Nacktszene verlangt haben, die nicht im Drehbuch stand.
Die Zeit «patriarchalischer Macker, die ihre Machtposition in übelster Form ausnutzen, sollte vorbei sein», sagt Roth jetzt und fordert eine Selbstverpflichtung der Filmbranche.
Weinstein, Wedel und jetzt also Til Schweiger: Wer Filme macht, unterliegt offenbar dem notorischen Risiko, sich in Sex-, Alkohol- und Gewaltskandale zu verwickeln. Wie kommt das?
Die Erklärung lautet so: Am Set arbeiten Regisseure manchmal in Personalunion als Hauptdarsteller und Produzent, die als Künstler in diese Machtpositionen gekommen sind – was nicht unbedingt eine gute Idee ist. Denn Kunst braucht ein Übermass an Emotion. Beethoven soll ein Kotzbrocken gewesen sein, Picassos Umgang mit Frauen widerspricht allen Regeln. Kulturschaffende sind nicht unbedingt kultiviert. Wenn sie Macht über andere haben, ist das Risiko, dass etwas schiefgeht, hoch.
Zweitens fördert der Starkult Abhängigkeiten. Einem Star zu widersprechen, erfordert mehr Mut, als einem x-Beliebigen die kalte Schulter zu zeigen.
Und schliesslich drittens: Die Arbeitsbedingungen am Set sind mies. Es gibt 14-Stunden-Tage, es gibt keinen Verlass darauf, dass der Job übermorgen auch noch weitergeht. Der Druck macht die Menschen ängstlich.
Wenn Roth wirklich etwas unternehmen will, muss sie dafür sorgen, dass die Scheinwerfer auch die Probleme hinter der Kamera ausleuchten: Die deutsche Filmbranche erlebt gerade eine Boomzeit. Überall wird gedreht – der Bedarf der Streamingsender sorgt für Aufträge. Arbeitszeit-Regelungen werden ignoriert. Das geht besser.
Dazu kommt: Auch Netflix-Serien werden inzwischen mit Millionenbeträgen gefördert, der Hauptgrundsatz des Filmfördergesetzes – die Qualitätssteigerung des deutschen Films – spielt bei der Vergabe keine Rolle. Hier kann Roth etwas ändern. Dann hat sie zwar nicht das Problem gelöst, aber es ist immerhin nicht mehr ihres, was in einem Politikerleben schon ein grosser Erfolg ist.
Claudia Roth ist so wie alle Minister aus der Gurkentruppe von Senilus Scholz. Sie kann ihren Job auch nicht, kassiert aber seit Jahren kräftig die fetten Diäten. Grüne Inkompetenz bis zum geht nicht mehr. Kein Wunder, daß es mit D immer weiter bergab geht.
Ist das 4te Reich schon da?
Ihre Einschätzung finde ich durchaus richtig. Eine zuständige Ministerin müsste hier etwas tun. Aber kann die zumindest von ihrer Kleidung her schon immer sehr diverse Claudia Roth das? Kultur war und ist eigentlich Ländersache und der Posten der "Kulturstaatsminister*In" sowieso schon überflüssig. Vielleicht sollte man die Probleme in Ruhe lösen, statt sie in den Medien jetzt wieder so hoch zu hängen, daß keiner mehr an sie herankommt.