EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat Pläne angekündigt, private Ersparnisse stärker für Investitionen zu nutzen. Dies sei ein zentrales Element der geplanten «Spar- und Investitionsunion» der Europäischen Union.

In einer Videobotschaft erklärte von der Leyen, dass Europa alles habe, «um im Wettbewerbsrennen die Führung zu übernehmen». Die EU-Kommission werde noch in diesem Monat den Plan vorstellen, der darauf abzielt, private Ersparnisse gezielt in Investitionen umzuleiten. Dabei soll eng mit institutionellen Partnern zusammengearbeitet werden.

Ein Entwurf des Plans zeigt, rund 70 Prozent der privaten Ersparnisse – etwa zehn Billionen Euro – werden derzeit in Bankeinlagen mit geringen Renditen gehalten. Gleichzeitig gebe es einen jährlichen Investitionsbedarf von 750 bis 800 Milliarden Euro bis 2030, so der sogenannte Draghi-Report von der Europäischen Zentralbank.

Ein weiteres Element der neuen Union ist eine stärkere Zentralisierung der Finanzaufsicht. Die EU strebt an, nationale Aufsichtsbehörden schrittweise zu entmachten und Kompetenzen auf europäischer Ebene zu bündeln. Dabei sollen «nationale Abweichungen», die die Integration der Kapitalmärkte behindern, gezielter identifiziert und unterbunden werden.