Das Schweizer Fernsehen steht nicht im Ruf, zu den Verfechtern des bürgerlichen politischen Gedankenguts zu gehören. So wird am Leutschenbach alles, was diesseits der rot-grünen Sozialromantik liegt, unter Generalverdacht gestellt und mit dem Prädikat «Rechts» gebrandmarkt.

Davon muss man auf jeden Fall ausgehen, wenn man eine politische Einordnung der Parteien im Hinblick auf die Wahlen am 22. Oktober zum Massstab nimmt. In besagtem Artikel werden die Wahlchancen der massnahmenkritischen Parteien und Gruppierungen dargelegt – und unter anderem die EDU (Eidgenössische Demokratische Union) als «Rechtsaussen-Partei» bezeichnet.

Wie erwähnt, ist alles eine Frage der Perspektive. Selber sieht sich die EDU zwar durchaus als wertkonservative Instanz. In sozialen und umweltpolitischen Themen stimmt sie aber oft auch mit der Linken.

Vor diesem Hintergrund muss man hinter die Einschätzung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks doch ein grosses Fragezeichen machen – auch im Sinne des Gesamtbildes. Ginge es nach der politischen Skala der SRG, gäbe es für die SVP beispielsweise nur eine Bezeichnung: rechtsradikal.

Aber wie gesagt: Es kommt immer auf die Perspektive an. Und wer selber linksaussen steht, kann gar nicht anders, als alle anderen als rechts, rechtsaussen oder rechtsradikal wahrzunehmen.