Im Januar 2022 nahm bei SRF ein neues Team unter dem Namen «SRF Investigativ» die Arbeit auf. Zwölf Personen sollten dort kanal- und formatübergreifend besonders krasse Fälle aufdecken.

Zum Beispiel «Geschichten über Wirtschaftskriminalität, Missstände im Geheimdienst bis hin zum Eklat im Schwimmbad», wie SRF damals selbst schrieb.

Die Schwimmbad-Story drehte sich um zwei Synchronschwimmerinnen, die sich physisch und psychisch ausgebeutet fühlten. Der investigative Charakter war überschaubar.

Aber die Arbeit an solchen Produktionen muss aufwendig sein. Wie das Onlineportal Inside Paradeplatz schreibt, gibt es bei «SRF Investigativ» Journalisten, die in eineinhalb Jahren gerade mal zwei Beiträge realisiert haben.

Das sei überhaupt nicht wenig, lässt SRF in einer Reaktion wissen. Denn das Team arbeite «konsequent trimedial». Es dient mit seinen «tiefgehenden Recherchen» TV, Radio und Online zu. In welchem Ausmass, das lässt sich praktischerweise nicht überprüfen.

Allerdings ist der Entdeckergeist bei «SRF Investigativ» wirklich gross. Vor allem bei Fiona Endres. Die Co-Leiterin von «SRF Investigativ» und «Journalistin des Jahres 2020» steht gern hart im Wind.

Aber nicht bei Recherchen. Sondern auf dem Wasser.

Wie SRF bestätigt, hat Endres als Teilzeitbeschäftigte fünf der letzten 18 Monate Urlaub auf einem Segelschiff genossen. Einen Drittel der Aufbauzeit des gross angekündigten Recherchekollektivs hat sie also Flora und Fauna der Weltmeere gewidmet. Da müssen Wirtschaftskorruption und Geheimdienstskandale natürlich warten.

Das Flaggschiff von SRF entpuppt sich also bereits auf Leitungsebene als Segelschiff, von dem die Gebührenzahler wenig haben. Ausser schönen Bildern auf Instagram, die neidisch machen.