Europa sieht sich mit einer demografischen Krise konfrontiert: Nur 38 Prozent der Deutschen ab achtzehn Jahren sind überzeugte Anhänger der Demokratie. In Frankreich liegt dieser Wert sogar bei nur 27 Prozent. Auch in Italien und Polen unterstützen weniger als 45 Prozent der Bevölkerung konsequent demokratische Werte, wie eine Analyse der Open Society Foundation ergab, auf die sich Politico beruft.

Die Umfrage-Ergebnisse zeigen: Immer mehr Europäer stellen demokratische Normen in Frage. Immer mehr Menschen stimmen der Aussage zu, dass etwa ein starker Führer, der Wahlergebnisse und die gesetzgebende Gewalt ignoriert, akzeptabel sei oder dass eine nichtdemokratische Regierung der Demokratie vorzuziehen sei. Die zunehmende Skepsis gegenüber demokratischen Prinzipien werde, so die Umfrage, besonders in der jungen Generation deutlich. Junge Menschen ziehen immer häufiger alternative Regierungsformen in Betracht.

Der demografische Wandel verschärft diese Problematik weiter, schreibt Politico. Mit einer alternden Bevölkerung und einer sinkenden Geburtenrate wächst die Kluft zwischen den Generationen. Junge fühlen sich von den bestehenden politischen Strukturen oft nicht mehr repräsentiert und verlieren das Vertrauen in die Fähigkeit der Demokratie, ihre Zukunft zu gestalten.