Donald Trump erhöht den Druck auf Russlands Präsidenten Putin, die Waffengewalt in der Ukraine einzustellen und ein Friedensabkommen zu schliessen. Für den Fall, dass Moskau den Krieg nicht beende, droht er mit härteren wirtschaftlichen Massnahmen.

«Wenn wir nicht bald eine Einigung erzielen, habe ich keine andere Wahl, als hohe Steuern, Zölle und Sanktionen auf alles zu erheben, was von Russland an die Vereinigten Staaten und verschiedene andere beteiligte Länder verkauft wird», so Trump auf Truth Social, seinem Social-Media-Kanal.

Der frischgewählte US-Präsident beginnt seine Botschaft an Putin im versöhnlichen Ton. Er wolle «Russland nicht schaden». «Ich liebe das russische Volk und hatte immer ein sehr gutes Verhältnis zu Präsident Putin».

Und er erinnert an den sowjetischen Effort bei dem Sieg über Hitler: «Wir dürfen nie vergessen, dass Russland uns geholfen hat, den Zweiten Weltkrieg zu gewinnen.»

Dann wird Trump deutlich: «Stoppen Sie diesen lächerlichen Krieg! Er wird nur noch schlimmer werden.»

Und weiter: «Bringen wir diesen Krieg, der nie begonnen hätte, wenn ich Präsident gewesen wäre, hinter uns! Wir können es auf die leichte oder auf die harte Tour machen – und die leichte ist immer besser. Es ist jetzt der Zeitpunkt gekommen: ‹Make a deal›.»

Dies ist Trumps bislang deutlichste Botschaft direkt an den Mann, der die Invasion in der Ukraine lanciert hat.

Westliche Mächte, die Russland seit langem unter Druck setzen, fühlen sich durch Trumps jüngste Worte bestärkt.

«Trumps Äusserung ist ziemlich bedeutsam, denn in der diplomatischen Gemeinschaft und auf den Märkten gab es die grosse Frage, ob Trump bei den Russland-Sanktionen den Fuss auf dem Gaspedal lassen würde», so Edward Fishman, ehemaliger Sanktionen-Stratege im US-Aussenministerium im Wall Street Journal. «Es ist klar, dass Russlands Wirtschaft taumelt, und ich denke, Putin hoffte, dass Trump ihm eine Gnadenfrist gewähren würde.»