Fast ein Drittel der ukrainischen Bevölkerung ist bereit, territoriale Zugeständnisse an Russland zu machen, um den Frieden zu sichern. Die zeigt eine Umfrage des Kiewer Internationalen Instituts für Soziologie, wie Russia Today berichtet. Laut der Befragung stieg der Anteil derjenigen, die Gebietsabtretungen akzeptieren würden, von 10 Prozent im Mai 2023 auf 32 Prozent im Juni 2024. Die Zahl jener, die jegliche Zugeständnisse ablehnen, sank im gleichen Zeitraum von 74 Prozent auf 55 Prozent.

Gemäss der Umfrage wurden den Befragten mehrere Modelle für ein mögliches Friedensabkommen zwischen Kiew und Moskau vorgelegt. Eine der Optionen sah vor, dass Russland die Kontrolle über die Krim und die vier anderen ehemaligen ukrainischen Gebiete behält, während die Ukraine ihre Nato-Ambitionen aufgibt und der EU beitritt. Diese Variante wurde von 38 Prozent der Befragten unterstützt, 30 Prozent stuften sie als «schwierig, aber akzeptabel» ein.

Eine zweite Option, bei der Russland die neu erworbenen Gebiete behält, der Ukraine jedoch den Beitritt zur Nato und zur EU ermöglicht, wurde von fast der Hälfte der Befragten (47 Prozent) befürwortet, 38 Prozent waren dagegen.

Die dritte Option sah vor, Moskau gibt die Kontrolle über die Regionen Cherson und Saporischschja ab, behält aber die beiden Donbass-Republiken und die Krim. Diese Variante wurde von 57 Prozent der Befragten unterstützt, 20 Prozent sahen sie als «leicht akzeptable Lösung» – und ein Drittel lehnte sie ab.