Könnten weitreichende Raketen des Westens der Ukraine einen entscheidenden Vorteil bringen? Nein, meint George Beebe, ehemaliger CIA-Geheimdienstanalyst, Diplomat und Politiker, in einem Artikel für das Onlineportal Responsible Statecraft. Diese Waffen würden das Kräfteverhältnis nicht entscheidend zugunsten der Ukraine verschieben. Im Gegenteil: Der Einsatz von westlichen Langstreckenraketen könnte Russlands Position in diesem Abnutzungskrieg verhärten und jegliche Friedensverhandlungen erschweren.

Auch die politischen Risiken seien nicht zu unterschätzen, schreibt Beebe. Schläge der Ukraine in tieferes russisches Territorium könnten die Behauptung des russischen Präsidenten Wladimir Putins verstärken, dass sein Land gegen die Nato und nicht gegen die Ukraine kämpfe. Historische Beispiele zeigten, dass solche Bombardierungen oft den Widerstand stärkten, was auch für die russische Bevölkerung gelten könnte.

Die Lieferung einer begrenzten Anzahl an Raketen birgt daher immense Gefahren, ohne eine entscheidende Verbesserung der ukrainischen Ausgangslage zu bewirken. Beebe warnt vor einer Eskalation, die beide Seiten in einen unkontrollierbaren Konflikt treiben könnte. Statt militärischer Lösungen sei eine Verhandlungslösung dringend notwendig, um das Überleben und die Zukunftsfähigkeit der Ukraine zu sichern.

Die 3 Top-Kommentare zu "US-Analyst: Westliche Langstreckenwaffen würden der Ukraine mehr schaden als nützen"
  • UKSchweizer

    Westliche Langstreckenwaffen an die Ukraine erhöhen die Gefahr eines 3. Weltkrieges. Basta !

  • nkrusch

    Endlich mal ein Experte im Westen, der wirklich eine Expertise abliefert, die sich an der Realität orientiert und nicht von ideologischem Wunschdenken geprägt ist.

  • md 71

    Gut, dass die Vernunft zunimmt!