Dan Rice, ein ehemaliger US-Offizier und Militärberater, forderte die Lieferung von Kurzstreckenraketen mit Streumunition an die Ukraine. Dies sagt er im Magazin Newsweek. Die Raketen vom Typ M26, die derzeit auf US-Stützpunkten in Deutschland gelagert werden, könnten seiner Ansicht nach der ukrainischen Offensive entscheidend zum Durchbruch verhelfen. Er sagt: «2000 dieser Streuraketen, und der Krieg wäre vorbei, so einfach ist das.»

Die M26-Raketen haben eine Reichweite von etwa 45 Kilometern und setzen über dem Zielgebiet 644 Sprengsätze ab – was im Vergleich zu den bereits gelieferten Granaten eine signifikant grössere Sprengkraft bedeutet. Diese Granaten explodieren über dem Boden, 88 kleine Sprengsätze werden freigesetzt, die in der Umgebung detonieren.

Rice argumentiert, der Einsatz dieser Streumunitions-Raketen wäre eine effektive Möglichkeit, die russischen Truppen an der Front und in der zweiten Reihe zu dezimieren. Dies könnte einen potenziellen Wendepunkt im Konflikt darstellen, glaubt er.

Rice ist ehemaliger Berater des ukrainischen Armeechefs Walerij Saluschnyj. Er hat sich immer aktiv für Waffenlieferungen an die Ukraine eingesetzt. Nun argumentiert er, dass Streumunitions-Raketen durch ihre hohe Anzahl eine deutlich grössere Chance hätten, feindliche Truppen und Einrichtungen zu treffen. Diese Raketen könnten demnach wesentlich dazu beitragen, russische Schützengräben und Verteidigungsstellungen zu durchbrechen.

Diese Forderung kontrastiert allerdings die anfängliche Zurückhaltung der US-Regierung, überhaupt Streumunition an die Ukraine zu liefern. Bedenken wegen der möglichen Reaktion Russlands und des weltweit umstrittenen, geächteten Images solcher Waffen haben die Entscheidung verzögert. Bisher hat Washington sich nicht zu den M26-Streuraketen geäussert.