Gemäss offizieller Sprachregelung sollen die vorläufig auf sechs Monate begrenzten Lockerungen des US-Handelsembargos gegen Venezuela der Demokratie dienen. Die Maduro-Diktatur hat versprochen, politische Gefangene freizulassen und Oppositionelle für die Präsidialwahlen 2024 zuzulassen.

Das sind Versprechen eines Narco-Regimes, das bisher jedes Versprechen gebrochen hat. Maduro und Co. wissen genau, dass eine Rückkehr zur Demokratie ihr Todesurteil bedeutet.

Gemäss Human Rights Watch hat die sozialistische Tyrannei in den letzten zehn Jahren 15.000 Regimegegner eingekerkert, 19.000 ermordet und das erdölreichste Land der Welt in ein Armenhaus verwandelt hat. Über sieben Millionen Venezolaner wurden gemäss Angaben der Uno ins Exil vertrieben.

Maduros einzige Vorleistung: Am letzten Mittwoch landete in Caracas das erste Flugzeug mit hundert Venezolanern, die aus den USA ausgeschafft wurden. Tausende sollen folgen.

Das ist natürlich kein Zufall. Sondern das Hauptmotiv für die Lockerung der Sanktionen.

80 Prozent der Hunger- und Regimeflüchtlinge aus Venezuela fanden bislang Unterschlupf in der südamerikanischen Nachbarschaft. Doch das ändert sich rasant. Gegen 400.000 Venezolaner sollen zurzeit in Zentralamerika unterwegs sein. In Richtung USA.

Die neuen Ölexporte aus Venezuela sollen nicht nur den Migrationsdruck senken, sondern auch den Ölpreis. Zwei Erfolge, die US-Präsident Joe Biden dringend braucht. Auch in den USA stehen Wahlen an.

Aus realpolitischer Sicht mag der Deal mit dem Teufel das geringere Übel sein. Doch das Gesäusel von Demokratie und Menschenrechten ist eine widerwärtige Heuchelei.