«Jagt die russischen Propagandisten», «Umarmt den Hass»: Mit solchen Aufrufen in einer Videoansprache sorgt Sarah Ashton-Cirillo, Pressesprecherin der ukrainischen Armee, für Aufregung.

Ashton-Cirillo war in ihrer Heimat Amerika journalistisch tätig und bis zu operativen Eingriffen im Jahr 2019 ein Mann. Seit Frühjahr 2022 ist sie für die Medienarbeit der Streitkräfte der Ukraine für das englischsprachige Publikum zuständig.

In dem kurzen Videoausschnitt gibt sich die Amerikanerin martialisch. Man werde der Gerechtigkeit Genüge tun, «die Zähne der russischen Teufel werden noch stärker knirschen», ein beliebter Propagandist des Kremls werde «für seine Verbrechen bezahlen».

Der russische Menschenrechtsbeauftragte hat ihre Äusserungen als Hinweis auf bevorstehende Mordanschläge interpretiert. Ashton-Cirillo reagierte auf Twitter mit der Äusserung, das Überraschendste an dieser Einschätzung sei, dass Russland überhaupt einen Beauftragten für Menschenrechte habe.

In den USA gilt die Transfrau vielen aufgrund ihrer persönlichen Vorgeschichte und einer Verwundung, die sie als Sanitäterin in der ukrainischen Armee erlitten hat, als Heldin. Ihre Berufung in ein offizielles Amt wird als Versuch gewertet, ihre Popularität in Amerika zugunsten der Ukraine zu nutzen.