«Vereinfachte Fakten, knackige punchlines, hübsch verpackt in positive Emotionen.» So berichtete die Sendung «10 vor 10» über die «extreme Rechte» von AfD-Parteichefin Alice Weidel, die auf Tiktok eine neue Wählerschaft «ködere».

Nun wäre es allerdings gänzlich neu, dass beispielsweise die SPD, die CDU, die Grünen oder die FDP die Fakten nicht auch schon mal vereinfacht hätten. Und dass diese Parteien bei ihren Wählern gut ankommen und positive Emotionen wecken wollen, ist ihnen auch noch nie angekreidet worden.

Ganz im Gegensatz zur AfD, der unser Schweizer Erziehungsfernsehen vorwirft, dass sie auf Tiktok mehr Reichweite als alle anderen Parteien zusammen erreicht. Und dass die Videos von Parteichefin Alice Weidel Kult seien: «Sie kommt mal als starke, lesbische Frau, mal einfach als witzige, coole Socke rüber.»

Das seien «ungefilterte AfD-Narrative», tadelt das Filterfernsehen SRF, weil doch dieselbe Weidel im Bundestag «hasserfüllte Reden schwingt». Es sei davon auszugehen, dass Tiktok auch für die Bundestagswahl 2025 eine relevante Plattform sein werde. Darum mahnt das Schweizer Fernsehen als ungefragter Berater der deutschen Politik: «Die anderen Parteien wären gut beraten, diese der AfD nicht allein zu überlassen.»

Wirklich verwunderlich aber ist die Verschärfung im Online-Texthinweis auf die genannte «10 vor 10»-Sendung. Zuerst hat das Schweizer Fernsehen zum Thema «AfD in den sozialen Medien» getitelt: «Poltern im Bundestag – tanzen auf Tiktok». Daraus wurde kurze Zeit später: «Hetzen im Bundestag – tanzen auf Tiktok».

Die oberste Verantwortliche für dieses Titel-Crescendo vom Poltern zum Hetzen heisst Ursula Gabathuler, ihr Ehemann ist der linke Publizist Hansi Voigt. Unter solchem Einfluss ist es kein Wunder, dass bei Radio und Fernsehen SRF im Zusammenhang mit der AfD keine Wörter unter «Hetze» und «Hass» erlaubt sind.