Russlands Präsident Wladimir Putin regt an, die Ukraine unter eine Übergangsverwaltung der Vereinten Nationen zu stellen. Ziel solle es sein, unter internationaler Aufsicht Wahlen durchzuführen und eine «handlungsfähige Regierung» zu etablieren, sagte er bei einem Auftritt im nordrussischen Murmansk. Diese Staatsführung könne dann mit Russland einen Friedensvertrag aushandeln.

«So eine Praxis gibt es, und im Prinzip kann man natürlich die Möglichkeit einer zeitweisen Uno-Verwaltung mit den USA, den europäischen Staaten und – versteht sich – auch mit unseren Partnern und Freunden erörtern», sagte Putin. Als möglichen Partner nannte er auch US-Präsident Donald Trump, dem er ein aufrichtiges Interesse an einem Frieden unterstellt.

Der Vorschlag basiert auf der Behauptung Moskaus, die Ukraine sei ein «gescheiterter Staat» unter nationalsozialistischer Kontrolle. Zudem zweifelt der Kreml die Legitimität von Präsident Wolodymyr Selenskyj an, dessen Amtszeit nach russischer Lesart abgelaufen ist. Selenskyj hatte bereits in der Vergangenheit klargestellt, unter Kriegsrecht seien keine Wahlen möglich.

Der Kremlchef erklärte, 99 Prozent der Region Luhansk sowie grosse Teile von Donezk, Cherson und Saporischschja unter Kontrolle zu haben. Die Ukraine stehe «kurz vor der totalen Niederlage» – es gebe Grund zur Annahme, Russland werde ihr «den Gnadenstoss geben».