Frieden in der Ukraine: Der russische Präsident Wladimir Putin hat jüngst angedeutet, dass er bereit ist, über die Bedingungen zur Beendigung des Kriegs in der Ukraine zu sprechen.

Das Wall Street Journal hatte nun Einblick in ein Dokument, das wenige Wochen nach Kriegsbeginn ausgearbeitet wurde. Es handelt sich um den Entwurf eines Friedensvertrags. Ausgearbeitet wurde er im April 2022 zwischen russischen und ukrainischen Unterhändlern.

Auf den siebzehn Seiten wird festgelegt, die Ukraine müsse dauerhaft zum neutralen Staat werden, «der sich nicht an Militärblöcken beteiligt». Zudem solle die Krim faktisch unter russischer Kontrolle bleiben.

Die Krim im Osten der Ukraine, die 2014 von Russland besetzt wurde, ist nicht Inhalt des Entwurfs. Vorgesehen war, dass die Präsidenten der beiden Länder das Vorgehen dort im persönlichen Gespräch klären.

Beide Seiten machten in dem Vertragsentwurf laut der Zeitung «weitreichende Zugeständnisse». Zu einer Einigung kam es dennoch nicht.

Beobachter gehen davon aus, dass Russland aufgrund der aktuellen Übermacht im Krieg nun weniger Zugeständnisse machen und härtere Forderungen stellen würde. Die Ukraine solle in einen «kastrierten Staat» verwandelt werden, der auch in Zukunft anfällig wäre für russische Angriffe.

Die Ukraine ihrerseits lehnt jede Aufnahme von Friedensgesprächen ab, solange sich russische Truppen im Land befinden.