Historisch interessierte Leser haben bei der Lektüre der Bild-Zeitung Déjà-vu-Erlebnisse – erinnert der Zungenschlag doch an Wochenschauen aus dem Zweiten Weltkrieg.

Unlängst pries das Blatt die Qualität «deutschen Panzerstahls», der Russendrohnen abprallen lässt wie Entenbürzel Wassertropfen.

Gut, früher hiess das «hart wie Kruppstahl», aber seien wir nicht kleinlich. Dieser Krieg, in dem Deutschland endlich auf der richtigen Seite steht, dauert ja erst gut ein Jahr.

Nun hat die Militärgazette Bild enthüllt, warum deutsches Gerät so gut gepanzert ist: Damit kein Schmutz eindringt.

Denn für die Panzerhaubitze 2000 gelten Regeln wie für einen schwäbischen Haushalt: Bevor sie einsteigen, müssen die Soldaten ihre Stiefel ausziehen und in Hausschuhe schlüpfen.

Die Elektronik reagiert empfindlich auf Staub und Feuchtigkeit, und weil es auf ukrainischen Schlachtfeldern keine Kehrwoche gibt, kommt die Offensive nicht in Gang.

Kein Wunder, dass das deutsche Kabarett im Argen liegt. Es reicht nie und nimmer an die Realität heran.