Eltern seien «oft entsetzt» und hätten «einen Schock», wenn Kinder AfD-Parolen von sich geben. Sie fragten sich dann, wie das habe passieren können.

Das weiss der Stern. Denn eine Redaktorin hätte das am eigenen Leib erlebt.

In der Rubrik Psychologie liefert das Magazin deshalb einen Schlachtplan, wie man darauf reagieren soll.

Der Fachmann einer «Pädagogischen Fachstelle Rechtsextremismus» des Bundeslands Hessen weiss Rat. Man müsse das Kind emotional ansprechen und sich für dessen Meinung interessieren. Wobei es nebenbei bemerkt durchaus schön wäre, wenn Eltern ganz generell Interesse an ihren Kindern hätten.

Sechs Punkte müsse man durchspielen, um aus dem Nazi in spe wieder einen anständigen Jungbürger zu machen.

Statt «reflexartig in Vorwürfe oder Abwehr zu verfallen», solle man das Gespräch suchen und dem Kind mitteilen, dass es auch Leute gebe, welche die Meinung der AfD nicht teilten.

In einem nächsten Schritt gelte es dem Nachwuchs die Angst zu nehmen. Denn bekanntlich haben nur total Verängstigte rechte Ansichten.

Danach solle man die folgenden Werte vermitteln: «Menschlichkeit, Freiheit, Pressefreiheit, Demokratie, Toleranz und Hilfsbereitschaft.» Aber bitte so simpel wie möglich, denn: «Kinder mögen einfache Antworten.»

Und wenn alles nichts helfe, könne man dem Kind immer noch erklären, dass es sich im Zweifelsfall gar nicht positionieren muss. Sprich: Besser gar keine Meinung haben als diese.

Eine «Pädagogische Fachstelle Linksextremismus» gibt es in Hessen übrigens nicht. Die braucht es auch nicht. Denn wenn ein Kind Stalin, Mao oder Pol Pot zitiert, können die Eltern beruhigt aufatmen. Sie haben alles richtig gemacht.