Noch nie ist eine islamistische Halsabschneider-Bande mit so vielen Vorschuss-Lorbeeren bedacht worden wie die syrische Hayat Tahrir al-Sham.
Sicher, sie hat geholfen, die Herrschaft eines abscheulichen Regimes zu beenden. Aber wie geht es weiter?
Drei Szenarien stehen zur Wahl.
Szenario eins wird derzeit eifrig von der westlichen Propaganda befeuert. Islamisten, Kurden, Alawiten, Christen setzen sich friedlich zusammen, arbeiten eine «westliche» Verfassung aus und führen Wahlen durch.
Und wenn sie nicht gestorben sind, leben sie noch heute.
Szenario zwei ist die Libyen-Variante. Syrien zerfällt endgültig in mehrere Teile mit rivalisierenden Fraktionen, die um die Macht im Staat kämpfen. Ein weiterer failed state, Flüchtlingsströme nach Europa inklusive.
In Szenario drei setzen sich die Islamisten durch und errichten in Syrien einen finsteren Gottesstaat. Flüchtlingsströmen plus Terroranschläge.
Aber, aber, aber. Hat der neue starke Mann Jolani nicht dem radikalen Islam abgeschworen? Erklärt er sich nicht selbst zum syrischen Nationalisten?
Weiss man nicht wirklich. Was man kennt, ist der Name seiner Truppe: Organisation zur Befreiung der Levante.
Levante. Dazu zählen ausser Syrien der Libanon, Jordanien, Israel, Palästina und die türkische Provinz Hatay.
Da geht noch was.
In Deutschland leben 1 Million Syrer, die jetzt hilflos zusehen müssen, das Israel die Revolution nutzt um ihnen Land zu rauben und es Terrorangriffe fliegt. Sie werden nach Rache schreien, Schuldige suchen und keinen Unterschied zwischen Juden und Israelis machen, das Hamas hat jetzt noch mehr treue Anhänger und Europa bekommt vielleicht noch mehr Bilder, wie AMSTERDAM ? Und nur weil die Israelis wieder einmal an der Schraube der Gewalt drehen mussten.
Szenario 2 wird mit grosser Wahrscheinlichkeit losgetreten. Mit Tito war auf dem Balkan relative Ruhe. Dort waren es nur 2 Religionen und 5 Ethnien. Syrien hat 5 Nachbarn, die alle Begehrlichkeiten auf Rohstoffe haben.
Bei solchen Bilder müssten doch alle Syrer mit Tränen in den Augen sofort ihre sieben Sachen packen und endlich wieder zurück ins gelobte Land wandern.