Wie tief sind die USA, die amerikanischen Streitkräfte tatsächlich in die Kämpfe in der Ukraine verstrickt?

Dies ist eines der am besten gehüteten Geheimnisse in diesem Krieg – schliesslich wollen Washington, will die Nato um jeden Preis vermeiden, als Kriegsgegner von Moskau wahrgenommen zu werden, mit dem Risiko eines dritten Weltkrieges.

Doch nun hat General Mark Milley, US-Generalstabschef, erstmals unfreiwillig einige Einblicke darüber gegeben, wie eng die Zusammenarbeit zwischen den Militärs der USA und der Ukraine ist.

Der Fernsehsender CBS besuchte den General im Ukraine-Kommandozentrum, das abhörsicher tief unter dem Pentagon liegt. Auf Grossbildschirmen wird in Echtzeit dargestellt, wie die Kämpfe verlaufen – 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche. Er selbst habe während seiner aktiven Dienstzeit nie derartig intensive Kämpfe erlebt, erklärte Milley.

Er ist nach eigenen Worten in ständigem engem Kontakt mit seinem ukrainischen Amtskollegen, Generalstabschef Walerij Saluschnyj. «Ich spreche jede Woche mit ihm», erklärte Milley gegenüber CBS. «Manchmal auch zwei- oder dreimal die Woche.» Die USA versorgten die Ukraine mit nachrichtendienstlichen Erkenntnissen, sagte er. Ob CIA oder andere Dienste, «unsere Aufklärungsleitungen in die Ukraine sind ziemlich offen».

Ob diese Informationen allerdings auch für taktische Entscheidungen zutreffen, wollte Milley weder bestätigen noch dementieren. «Sagen Sie ihnen: ‹Dort drüben ist ein Kommando-Posten›?», wollte der CBS-Reporter wissen. Milley antwortete ausweichend zweimal mit den gleichen Worten: «Wir versorgen sie mit Lagebewusstsein.»

«Aber Sie helfen den Ukrainern doch, Russen zu töten?», hakte der Journalist nach. «Wir helfen der Ukraine, sich zu verteidigen», lautete die schlichte, aber vielsagende Antwort des US-Militärs.