Jeder, der in der Ukraine lebt oder in der Ukraine unterwegs ist, muss wissen: Es gibt im ganzen Land keinen einzigen Ort, der hundert Prozent sicher ist, seit die russische Invasion am 24. Februar begann, deren Ende nicht absehbar ist.
Und doch: Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass die Hauptstadt Kiew sowie die westlichen, nördlichen und zentralen Teile des Landes derzeit als relativ sicher gelten können. Dazu gehören zum Beispiel Städte wie Lwiw (Lemberg), Ternopil, Dnipro, Odessa, Czernowitz, Winnyzja, Riwne – um nur einige zu nennen. Man kann zwar nicht sagen, dass es dort so sicher ist wie in Europa – aber immerhin sehr ähnlich.
Die Einschränkung ist allerdings wichtig, weil russische Raketen wahllos ukrainische Städte und Dörfer angreifen. Selbst in diesen einigermassen sicheren Teilen des Landes ist es deshalb angezeigt, beim Ertönen von Sirenen sofort einen Luftschutzkeller aufzusuchen. Abgesehen davon kann man in den relativ sicheren Regionen aber ein normales Leben führen.
Der öffentliche Nahverkehr funktioniert, Kinos und Theater sind offen, ebenso Restaurants, Geschäfte und Banken. Zudem sind die meisten westlichen Botschaften wieder nach Kiew zurückgekehrt. In den Regionen, die als relativ sicher gelten können, leben rund 24 Millionen Menschen. Kurz: In der Ukraine führen die meisten ein normales Leben – allerdings im Ausnahmezustand.
Anders ist die Situation hingegen im Osten und im Südosten des Landes. Das besetzte Cherson, das von der Ukraine kontrollierte, aber schwer bombardierte Mykolajiw im Süden und Charkiw im Osten des Landes sind gefährliche No-Go-Zonen. Derzeit halten die schweren Kämpfe in der ostukrainischen Stadt Sewerodonezk an, der Grossteil der Bevölkerung wurde evakuiert.
Wer sich über die aktuellen militärischen Operationen mit Hilfe einer NGO informieren will, dem sei die dynamisch aktualisierte Karte empfohlen, die auf Informationen im Internet beruht.
Yuriy Onyshkiv, 39, lebt in Kiew. Er arbeitet als Energieanalyst.
Jene, die neben einem Hangar wohnen, wo die Armee Material einlagert, haben Pech. Da empfiehlt sich ein sofortiger Auszug. Es gibt genügend Russland-Anhänger, die solche Depots sofort melden, falls die russischen Satelliten nicht schon Bilder vom Warenverkehr gemacht haben. Aber auf dem Land? Wohl kaum ein Problem. Selbst vom russisch kontrollierten Süden sieht man Videos mit spriessenden Weizenfeldern.
Ich denke, die Zeit ist gekommen für Leute, die von Ferien etwas Besonderes erwarten. Zum Beispiel ein Hotel in Odessa am Strand, mit dem Beobachterturm für die Projektilen, die über den Himmel fliegen, Explosionen und Sirenen. Klar, man muss eine Kamera haben, um Bilder voller Testosteron an die Familie zu schicken. Absolut ulitmativ ist so eine Reise. Man muss nur aufpassen, dass man nicht rekrutiert wird. Die Behörden jagen die Männer gerade am Pool oder Strand.
Jo da ist eine Marktlücke die frei wäre. Reisebüros könnten da Abenteuerurlaub anbieten für ausgeflippte Leute die gerne mal ein bisschen Kriegsluft schnuppern wollen. All inklusive mit Panzerfahrzeug über den Acker fahren und durch den Minengürtel brausen mit Vollgas. Da steigt der Adrenalinspiegel 😃 und das Herz schlägt dann schneller. Nicht vergessen genug Fotos schiessen für die Verwandten und Bekannten 😃