Benno Köhler* stelzt in den Gerichtssaal, vorsichtig, wie wenn Glatteis unter seinen groben schwarzen Schuhen drohen würde. Seit ihm im Spital ein Bein abgenommen wurde, balanciert er sich mühevoll durch das Leben. Köhler ist auf dem Weg zum Pensionsalter. Mitte der siebziger Jahre scheint er sich von allen Diskussionen um modische Zwänge verabschiedet zu haben. Er trägt die üppigen Koteletten und das nach hinten pomadisierte Haar von damals, dazu einen Schnauzer. Den Richter spricht er konsequent mit «Herr Doktor» an.
Köhler erhält 1450 Franken IV-Rente pro Monat. Einen Beistand braucht er zurzeit nicht, er verwaltet sein Geld selber. Nur die Krankenkassenprämie wird ihm vorgän ...
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