Dass die USA einen Wirtschaftskrieg gegen Europa führen, sollten auch die treuesten Gefolgsleute 2022 bemerkt haben, als die Vereinigten Staaten den «Inflation Reduction Act» im Umfang von rund 400 Milliarden Dollar verabschiedeten. Der Wettbewerb wurde verzerrt, amerikanische Firmen wurden stark subventioniert und europäische Unternehmen in die Vereinigten Staaten gelockt oder dazu veranlasst, ihre Produktion nicht in Europa, sondern in den USA auszuweiten. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bezeichnete dieses Wirtschaftsprogramm als superaggressiv und sagte, diese Politik werde den Westen spalten.
Manchmal wehren sich die Europäer, aber oft nehmen sie die rücksichtslosen Handlungen der westlichen Führungsmacht widerspruchslos hin. Ja, sie unterstützen sie sogar auch dann, wenn sie der europäischen Wirtschaft erheblichen Schaden zufügen. Das gilt für viele Sanktionspakete der USA, die angeblich nur beschlossen wurden, um Russland zu schwächen. Der mit Sanktionen geführte Wirtschaftskrieg gegen Moskau begann spätestens 2017, lange vor dem Einmarsch der russischen Armee in die Ukraine.
Die USA streuen sogar, Scholz habe im Vorhinein von diesem Terroranschlag gewusst.Senat und Kongress in Washington beschlossen ein Gesetz, das zum Ziel hatte, den russischen Einfluss in Europa und Eurasien zurückzudrängen. 2018 nahmen die USA Nord Stream 2 ins Visier. Gesetzlich wurde festgelegt, dass die Sanktionsbeschlüsse der USA in Zukunft internationales Recht seien und Verstösse dagegen zivilrechtlich und strafrechtlich in den USA verfolgt würden. Welch eine Anmassung! Im Dezember 2017 hatten Demokraten und Republikaner der Schweizer Firma Allseas, die die Rohre für Nord Stream 2 verlegte, mit der Vernichtung gedroht, wenn sie nicht binnen 48 Stunden die Arbeit an der Pipeline einstellen würde. Die Firma beugte sich. Immerhin hatte der damalige österreichische Bundeskanzler Christian Kern den Mut, diese US-Gesetze als einen « eklatanten Verstoss» gegen das Völkerrecht zu brandmarken. Ein mutiger deutscher Bundeskanzler hätte sich ähnlich geäussert und vor allem die Sprengung von Nord Stream 2 eine Kriegserklärung der USA an Deutschland genannt.
Vasallen und Tributpflichtige
Der französische Historiker Emmanuel Todd, der 1976 den Zusammenbruch der Sowjetunion voraussagte und 2002 das Buch «Weltmacht USA: Ein Nachruf» schrieb, sagte in einem Interview mit der Weltwoche Anfang 2023: «Der Ausbau der Nato in Osteuropa war nicht in erster Linie gegen Russland gerichtet, sondern gegen Deutschland. Deutschland, das seine Sicherheit Amerika anvertraut hatte, wurde zur Zielscheibe der Amerikaner [. . .] die Deutschen wissen nur zu genau, dass Nord Stream von den Amerikanern zerstört wurde [. . .] aber sie können es nicht sagen.»
Die USA streuen sogar, Bundeskanzler Scholz habe im Vorhinein von diesem Terroranschlag auf die wichtige deutsche und europäische Gasleitung gewusst, also Landesverrat begangen. Ein Dementi des Bundeskanzlers gibt es nicht, und die deutschen Medien – sieht man von den «Nachdenkseiten» und anderen alternativen Medien ab – scheint das nicht zu interessieren. Todd fährt fort: «In Wahrheit sind die Deutschen von den Amerikanern angegriffen worden. Man wollte sie vom russischen Gas abkoppeln [. . .]. Der Westen hat seine Werte verloren und befindet sich in einer Spirale der Selbstzerstörung. Europa gerät wieder unter die amerikanische Herrschaft.»
Das hatte schon der ehemalige Sicherheitsberater des amerikanischen Präsidenten Jimmy Carter, Zbigniew Brzezinski, in seinem Buch «Die einzige Weltmacht» 1997 ähnlich gesehen: «Tatsache ist schlicht und einfach, dass Westeuropa und zunehmend auch Mitteleuropa weitgehend ein amerikanisches Protektorat bleiben, dessen alliierte Staaten an Vasallen und Tributpflichtige von einst erinnern.»
Das Imperium Romanum schickte Legionen, um Völker zu unterwerfen und sie zu Tributpflichtigen zu machen. Die USA landeten in der Normandie, als sie sahen, dass die Rote Armee dabei war, das Dritte Reich zu besiegen. Die USA wollten Westeuropa unter ihre Fittiche nehmen und nicht Stalins UdSSR überlassen. Was das für Westeuropas Zukunft bedeutete, sah der legendäre französische Präsident Charles de Gaulle voraus. Als er an der Feier zur Landung der Alliierten in der Normandie teilnehmen sollte, weigerte er sich und sagte zu seinem Pressesprecher Alain Peyrefitte: «Die Landung der Alliierten am 6. Juni 1944 war eine Angelegenheit der Angelsachsen. Frankreich wurde ausgeschlossen. Sie hatten die Absicht, sich in Frankreich wie in einem feindlichen Land zu installieren, wie in Italien und in Deutschland. Sie hatten ihr ‹Allied Military Government of Occupied Territories› vorbereitet, das Frankreich nach den Massgaben der US-Armee regieren sollte [. . .]. Und Sie wollen, dass ich da hingehe, um einer Landung zu gedenken, die das Vorspiel zu einer zweiten Besetzung des Landes war?»
De Gaulle wollte eine selbständige europäische Politik. Zu diesem Zweck schloss er mit Deutschland den Elysée-Vertrag und war tiefenttäuscht, dass der Bundestag in einer Präambel die Unterwerfung der deutschen Politik unter die Vorgaben der USA folgsam festschrieb.
Selbstverständlich sind die Europäer immer für die Aufnahme der Flüchtlinge zuständig.In der Folgezeit wurde der französische Staatspräsident von den USA permanent bekämpft. Zentrum der Agitation war die US-Botschaft in Paris, die in der Wahl der Mittel auch nicht zimperlich war. Auf allen gesellschaftlichen Ebenen wurden Leute angeworben und teils schlicht eingekauft, die amerikanische Positionen vertraten, um de Gaulle zu schwächen und die hegemoniale Politik der USA in Frankreich durchzusetzen. Diese Politik der ständigen Einflussnahme wird von allen US-Botschaften in Europa bis zum heutigen Tage fortgesetzt.
Mut zum Verstand
Neben den Wirtschaftskriegen der USA gegen China, Russland und Europa spielen in Zeiten des Internets die Informationskriege der mächtigsten Militärmacht der Welt gegen ihre Rivalen eine immer grössere Rolle. Kriegspropaganda gab es schon immer. Als er in den Ersten Weltkrieg eingreifen wollte, schickte US-Präsident Woodrow Wilson 75 000 Redner in Städte und Dörfer, um die amerikanische Bevölkerung gegen die Deutschen aufzuhetzen.
Eine unglaubliche Lügenpropaganda verbreiteten die USA viele Jahre später über eine Werbeagentur, um den US-Bürgern den ersten Irakkrieg als unvermeidbar erscheinen zu lassen. Die irakischen Soldaten, so hiess es, rissen in Kuwait Babys aus ihren Brutkästen und liessen sie qualvoll sterben. Und vor dem zweiten Irakkrieg wurde die Lüge der Massenvernichtungswaffen erfunden, um der Weltöffentlichkeit die Notwendigkeit dieses Krieges vor Augen zu führen. Mit einer gigantischen PR-Truppe habe die Bush-Regierung die Öffentlichkeit in den USA seit Jahren hinters Licht geführt, urteilte damals der Spiegel. Und damit die sozialen Medien die US-Propaganda in den Öl- und Gas-Kriegen und dem Ukraine-Krieg nicht unterlaufen können, hat das Pentagon mittlerweile eine Armee von 60 000 Cyberkriegern aufgestellt, die dafür sorgt, dass «die kriegerischste Nation der Weltgeschichte» (Jimmy Carter) in den westlichen Gesellschaften nach wie vor als ein guter Hegemon angesehen wird, der in aller Welt für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte kämpft. Nur so ist zu erklären, dass im alten Europa, das die Philosophie der Aufklärung mit dem Leitspruch «Habe Mut, dich deines Verstandes zu bedienen» hervorbrachte, die Medien, als seien sie gleichgeschaltet, trotz ihrer schlechten Erfahrungen mit den Kriegslügen der Vergangenheit die US-Kriegspropaganda mehr oder weniger kritiklos übernehmen.
Der grösste Schaden für die Europäer entsteht aber dadurch, dass die Vereinigten Staaten sie in alle ihre völkerrechtswidrigen Angriffskriege hineinziehen. Das gilt für Jugoslawien, Afghanistan, den Irak, Syrien, Libyen und für den durch die Nato-Osterweiterung, den Putsch auf dem Maidan und die jahrelange Aufrüstung der Ukraine provozierten, ebenfalls völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Bei all diesen Kriegen versuchen die Vereinigten Staaten, den europäischen Vasallen einen möglichst grossen Anteil der Kriegskosten aufzubürden. Selbstverständlich sind die Europäer immer für die Aufnahme der Flüchtlinge zuständig. Und kein europäischer Regierungschef brachte den Mut auf, den polternden US-Präsidenten Donald Trump, als er die Europäer aufforderte, das Zwei-Prozent-Ziel der Nato einzuhalten, darauf hinzuweisen, dass die europäischen Staaten viele Milliarden Euro jedes Jahr aufbringen, um die Flüchtlinge der von den USA zu verantwortenden Kriege zu versorgen, während sich Washington einen schlanken Fuss macht.
Die stärkere Militärmacht hat die grössere Verantwortung für den Frieden.Der grössten Gefahr aber würden sich die Europäer aussetzen, wenn sie sich weiter in den kalten Krieg der USA gegen China, der zum heissen Krieg zu werden droht, hineinziehen lassen. Wieder war es der französische Staatspräsident Emmanuel Macron, der bei seinem Besuch in Peking sagte, die Europäer sollten sich nicht in Kriege einbinden lassen, die nicht die ihren seien.
Sofort wurde er von den unterwürfigen europäischen US-Vasallen, allen voran von deutschen Ampelpolitikern, kritisiert. Aber er hatte recht und vertrat im Gegensatz zu den übrigen Europäern die Interessen des alten Kontinents. ›››
Eines darf man aber nicht übersehen. Solange die militärischen Einrichtungen der USA in Europa genutzt werden, um die völkerrechtswidrigen Angriffskriege der USA zu führen, so lange sind die Europäer in alle US-Kriege verwickelt. Sollte es zu einer militärischen Auseinandersetzung der USA mit China kommen, dann würden die Chinesen alle Flughäfen und Kommandozentralen der USA in Europa ins Visier nehmen, um sie zu zerstören.
Eine aggressive Weltmacht kann daher niemals ein Verteidigungsbündnis anführen, und deshalb sind die Europäer gezwungen, wenn sie überleben wollen, eine eigenständige Politik zu entwickeln und sich aus der Vormundschaft der USA zu befreien. «Zwischen der offensiven Strategie der Amerikaner und der defensiven Strategie der Russen befinden sich die Europäer in einem atemberaubenden Zustand der geistigen Verwirrung. Das gilt ganz besonders für Deutschland», urteilte wiederum Emmanuel Todd. Es wird Zeit, dass die Europäer diese geistige Verwirrung überwinden.
Und die USA? Sie könnten die Erkenntnisse des Historikers Paul Kennedy beherzigen, die er in seinem Bestseller «Aufstieg und Fall der grossen Mächte» aufgeschrieben hat: Eine imperiale Überdehnung führt zum Niedergang einer Weltmacht. 900 Militärstationen auf allen Kontinenten, der grösste Kriegshaushalt der Weltgeschichte und die vom Forschungsdienst des US-Kongresses festgestellten 251 Militärinterventionen seit 1991 sind klassische Anzeichen einer Überdehnung. Der krampfhafte Versuch, die einzige Weltmacht zu bleiben, übersieht, dass der Aufstieg Europas zum Machtzentrum der Welt im Mittelalter viele Machtzentren in Europa selbst zur Voraussetzung hatte. Ihr Wettbewerb führte zu technologischen Durchbrüchen und wirtschaftlichem Wachstum, den Grundlagen jeder militärischen Macht. Die sich jetzt bildende multipolare Welt werden die USA nicht aufhalten können.
Platons Erkenntnisse
Schon vor 2400 Jahren erkannte der Philosoph Platon: « Nötig ist zu wissen für jeden Mann, dem ein göttliches Geschick auch nur ein Geringes an richtigen Ansichten eingegeben hat, dass es im Kampf der Gegner kein Ende des Übels gibt, bevor nicht einmal die, die in den Kämpfen die Oberhand gewonnen haben, aufhören, erlittenen Schaden durch Vertreibung und Hinrichtungen zurückzuzahlen und an ihren Feinden Vergeltung zu üben, sondern sich vielmehr selbst in der Gewalt halten, Gesetze für alle zu erlassen, die ihnen selbst nicht mehr Genuss bringen als den Unterlegenen und sie zwingen, sich an die Gesetze zu halten.» Die stärkere Militärmacht hat also die grössere Verantwortung für den Frieden.
«Der Krieg ist der Vater aller Dinge», schrieb der griechische Historiker Herodot. Im Atomzeitalter wäre ein Krieg der USA gegen China, an dem die Europäer beteiligt wären, der Vater der vollständigen Zerstörung nicht nur Europas, sondern wahrscheinlich der Welt.
Oskar Lafontaine ist Finanzminister Deutschlands a. D. und ehemaliger Vorsitzender der SPD.
Vielen Dank für diesen Artikel, Herr Lafontaine! Ich freue mich auf den nächsten.
Da der grösste Teil unserer Politiker in Europa gekauft ist,wird es keine Änderung geben. Das ist das Problem mit der Dollardruckerei. Die einzige Chance wird sein wenn BRICS so stark wird dass der Petrodollar verschwindet. Dann könnte sich Europa emanzipatieren. Aber das interessiert unsere Trittbrettfahrenden Politiker nicht. Und wenn es so wie bisher weitergeht werden wir bürgerkriegsähnliche Zustände bekommen in Europa da das Volk verarmt in allen europäischen Ländern.
Nie hätte ich zu träumen gewagt, dass ich einmal mit Oskar einer Meinung bin (wahrscheinlich werde ich alt und senil!). Blumig geschrieben aber im Kern kann man seine Auslegungen nachvollziehen!
Heute ständig Aha-Erlebnisse: Seit 50 Jahre sage ich immer wieder nur: Alles Schlechte kommt aus Amerika. Es bestätigt sich ohne Ausnahme. Auch der Untergang wird wohl von dort aus kommen.....
Es irrt wer denkt, dass Propaganda in westlichen Demokratien z.B. in Deutschland der Vergangenheit angehört und nur Länder wie Russland, China oder Nordkorea solche betreiben. Gerade in Deutschland (NATO-Mitglied) läuft jene seit dem Ukraine-Krieg auf Hochtouren. Genau darum zeigt die Mehrheit der Bevölkerung beim sinnlosen Verprassen von Volksvermögen für einen Krieg keinen Widerstand. Das Volk wurde auf geistiger Ebene gründlich "geimpft", also eine "Inokulation" der Köpfe durchgeführt.
Oft war ich anderer Meinung als Sie, Herr Lafontaine. An dem, was Sie schreiben, ist was dran. Stellt sich nur die Frage des „Wie“. Die EU ist gegenüber USA, China, Indien schlicht nicht konkurrenzfähig und militärisch Russland gegenüber bald nicht mehr zu verteidigen.
Polterte Trump in der vergangenen Amtszeit noch das 2%-Ziele erreicht werden müssen leistet man unter Biden in Berlin vorauseilenden Gehorsam. Allerdings gehe ich davon aus das bei Trump 2.0 sich die USA stärker auf China fokussieren werden und der Ukraine-Konflikt irgendwie beendet wird zu deren Ungunsten. Wir müssen diese Situation die möglicherweise nur 4 Jahre dauert dann nutzen um das Verhältnis zu Russland zu normalisieren und die Kriegstreiber weg schicken und die USA irgendwie loswerden
Um ein ungefähres Gleichgewicht USA - Europa zu schaffen, braucht es alle wichtigen europäischen Länder. Auch Russland. Sah vor 25 Jahren mal ganz danach aus, als sei das realistisch. Aber da hat die USA permanent daran gearbeitet und im richtigen Moment Zünstoff gegeben, dass es nie so wird. Nato-Osterweiterung und Maidan-Putsch in der Ukraine war der Umschwungpunkt.
Europa will nichts mehr mit Russland zu tun haben… und bleibt so am Gängelband der USA. Gratulation USA zum definitven Sieg.
Diese «Verbündeten» nannte Brzezinski – Berater/Lehrer (Obama) zahlreicher US-Präsidenten und -Politiker – 1996 «tributpflichtige Vasallen». Wer das nicht IMMER im Kopf hat, wenn es um die Beziehungen EU-Europas, und insbesondere Deutschlands, zu den USA geht, leidet an Realitätsverlust. (Caitlin Johnstone korrigierte diese Bezeichnung jüngst allerdings völlig richtig zu: «Geiseln»). Und ausserdem gilt: «Amerikas Feind sein, ist gefährlich, sein Freund sein: tödlich." (Kissinger) Alles klar?
Sie machen nichts weiter, als, ökonomischen Konkurrenten massiv zu schwächen und ihre first Amerika, Interessen durchzusetzen. Ein wirtschaftlich starkes Europa, Exportnationen, kömnen nicht im Interesse der USA sein. Maximal als Rohstofflieferant u. Absatzmarkt eigener Produkte. Worauf basiert denn der jahrzehntelang geschürte Hass auf dieses gigantische Russland? Die haben Bodenschätze ohne Ende, fruchtbare Regionen Landwirtschaft, große Süßwasserresourcen ( das Gold der Zukunft), Holz uv.m.
@ Nordstream, wieso wird eigentlich keine Strafanzeige wegen Landesverrat gestellt?
Der Verdacht ist doch offensichtlich, dass keine Aufklärung erfolgt und sogar unter Berufung auf nationale Interessen parlamentarische Anfragen and die deutsche Regierung nicht zugelassen werden. Wie weit wird die Demokratie noch demontiert?
Ich bin mir sicher, diese 400 Mrd USD „auf Pump“ der US Regierung, mit einem entsprechenden Titel „vernebelt“ ist in Europa bei 99,9% der Leute nie angekommen. Umso grösser wird das Erwachen sein. Nur ist es dann zu spät. Statt Wachsamkeit und gesunder Skepsis herrscht Wohlstandsverwahrlosung und Ablenkung.
Nicht nur wirtschaftlich wird Europa leiden, der Stellvertreterkrieg in der UKR betrifft die europäischen Nationen in vielfältiger Weise. Jeder Sturm macht einem Wetterfester.
Das ist Amerika: https://uncutnews.ch/die-verbrecherfamilie-biden/
So ist es doch. Aber wessen Regierung hat denn an vorderster Front mitgemacht bei der wirtschaftlichen Zerstörung Europas, vor allem auch der von Deutschland ? Eben die Deutsche selber! Noch heute bekommt Scholz noch schmalere Lippen als sonst, wenn nachgefragt wird was da nun war betr. der Zerstörung der Pipelines. Alternatives Flüssiggas, ist ja nicht so schlimm. Zwar viel mehr CO2, aber wenigstens „gutes Gas” von Freunden….und jetzt Transformieren, die Folgen ? Egal, das Böse ist ja die AfD
Herr Lafontaine, leider wird es den wenigen Gerechten in diesem unseren Lande, trotz allem so gehen, wie Lots Frau und dem Rest von Sodom und Gomorra. Mitgehangen - mitgefangen.
Mit gefangen - mit gehangen. Umgekehrt geht's nicht. :-)))
Vielen Dank. Je nach dem woran man hängt, am Mainstream oder am Galgen.
Wie nur soll Europa die Geschicke in die eigene Hand nehmen, wenn die USA mit ihrem $ alles beherrschen? Sie können alles nach ihrem Gusto bestimmen wie sie wollen, siehe Bankkundengeheimis knacken, internationalen Zahlungsmodus erlassen (wobei sie selbst bei beiden Forderungen nicht mit dabei sind) d.h. alles was sie allen andern verbieten dann selber übernehmen! Wer sich weigert, dem verbieten sie einfach den Handel im $! Von der militärischen Abhängigkeit brauchen wir erst gar nicht zu reden!
Jeder hat die Pflicht seine Position zu verändern, wenn er später sieht, dass er vorher falsch lag. Das nennt man Mut.
Nun ja, lieber Herr Lafontaine, Sie haben sicher in einigen Punkten die Sachlage getroffen. Aber vielleicht täte etwas Introspektive gut. Es war ja Ihre Politik und die Ihrer Gesinnungsgenossen, die Europa militärisch abgerüstet und auf Umverteilung gebaut hat. Das ist wohl der Hauptgrund, dass wir weder technologisch noch militärisch mit den USA auch nur annährend mithalten können. Jetzt sind wir halt weltpolitisch eine „non entity“. Gewöhnen Sie Sich an das Resultat der eigenen Ideologie.
Nord Stream wurde von den Amerikaner sabotiert! Das ist doch klar! Und, als Sanktionen und Drohungen nicht mehr genug waren, da griffen sie zum Sprengstoff! Mit Hilfe unserer norwegischen, polnischen und ukrainischen "Freunde"! Und, Olaf Scholz und die Bundesregierung wussten vorher Bescheid, ließen es geschehen, und stecken seitdem den Kopf in den Sand! Scholz stand wie ein begossener Pudel neben Biden auf der Pressekonferenz, als der das "Aus" für die Pipeline mit allen Mitteln ankündigte!
Die Europäer sind dazu schlicht zu dumm! In wenigen Jahren werden uns selbst die Golfstaaten rechts überholt haben.
Die Schweiz würde gut daran tun, sich nicht so sehr den Verlierern anzulehnen.
Schöne Analyse des Ist-Zustandes! Aber, wie kommt Europa aus der militärischen Abhängigkeit von den USA heraus? Im Zusammenhang mit den Verhandlungen um den Bundeshaushalt 2024 wurde ruchbar, dass die Bundesregierung erwäge, die Schuldenbremse erneut auszusetzen, falls die Ukraine mehr Finanz- und Militärhilfe benötigen sollte, als im Moment geplant! Dabei ist diese Schuldenbremse doch angeblich die "Heilige Kuh"! Deutschland gibt sich damit klar als tributpflichtiger Vasall der USA zu erkennen!
Wieso "Militärische Abhängigkeit"? Das setzt ja ein Feindbild voraus. Wer soll das denn sein?
Die USA? Russland? China? Wieder der Iran? Die BRICS?
Ausser den USA sehe ich da niemanden, der Monopoli spielen will.
Von Wirtschaft versteht der Mann ja gar nichts.Die USA schränken freiwillig und zu Lasten einer führenden US Firma die Lieferung komplexer Chips nach China ein. Die USA geben Anschubfinanzierung für eigene Uranminen und reduzieren die Lieferungen aus Russland.Die USA stärken ihre Industrie (reshoring)zu Lasten von China.Die USA haben dem durch Sozen wie Laf. geschwächten Europa mit Milliarden für die Ukr.ausgeholfen.Europas soz.Verräter haben die Wehrkraft zersetzt für soz.Wohlfahrt.Wohl bekomms
Sehr geehrter Lafontaine,
herzlichen Dank für Ihren mehr als wertvollen Artikel.
Er ist ein Lichtbogen der Wahrheit! Wir benötigen in Europa eine starke Westachse. Frankreich - Deutschland - Russland. Weg von der USA. Diplomatie mit Allen, ohne seine eigenen Interessen aus den Augen zu verlieren.
Bleiben Sie gesund. Mein Dank.
Da ist viel Richtiges in dem Artikel. Nur das Zitat "Der Krieg ist der Vater aller Dinge" stammt nicht vom griechischen Historiker Herodot, sondern von dem Vorsokratiker Heraklit. Nur der Ordnung halber ...
Staaten haben keine Freunde, nur Interessen. Der Spruch wird zwar Charles de Gaulle zugesprochen aber er gilt ganz sicher ohne die geringsten Einschränkungen für alle Amerikanischen Politiker. Nur die Deutschen wollen das nicht kapieren, die bilden sich ein, man könnte sich Freunde kaufen.
Otto von Bismarck ist offiziell der Ursprung dieses Zitats. De Gaulle formulierte das leicht um: Staaten kennen keine Freunde, nur Allianzen.
Toller Artikel, leider wird das nur in der Weltwoche gedruckt. Dies ist auch die einzige grössere Zeitschrift, welche USA unabhängig ist. - Ich hoffe auf die BRICS. Auch gut für den Weltfrieden wäre, der sich abzeichnende Bürgerkrieg in den USA. Wie Herr Lafontaine richtig geschrieben hat, hat sich USA hoffnungslos überdehnet und ist Pleite. Die eigene Bevölkerung ist total verarmt und ungebildet, es gibt kein Sozialsystem und ein Gesundheitswesen nur für Reiche, die Infrastruktur marode.
Der Artikel erschien am 22.1. auch auf den Nachdenkseiten und RT-DE
Propaganda hiess es früher. Heute ist es Public Relation. Wolf im Schafspelz
Alles richtig was Lafontaine schreibt. Nur bzgl. der geistigen Verwirrung der europ. Politiker habe ich Zweifel. Zwar trifft es zu, dass diese mit ihrem Vasallenverhalten gegenüber den USA Europa massiv schaden, v. a. in wirtschaftl. Hinsicht, aber das müssen diese längst selbst mitgekriegt haben. Wenn sie trotzdem daran festhalten, dann doch nur, weil sie sich etwas davon versprechen. Dieses "etwas" ist der Nutzen, den die europ. Staaten daraus ziehen, dass die USA weltweit die Regeln bestimmen
und der Westen ein eigenständiger Wirtschaftsraum ist und diese Wirtschaft hier die Regeln bestimmt.
"The exceptional nation", nun im Niedergang um so gefährlicher für Besiegte, Alliierte und alle anderen. Zuerst wurde das wiederauferstandene Japan als Währungs- und Immobilienopfer drangsaliert. Ungebührlich hatte es sein Augenmerk auf New Yorker Wolkenkratzer geworfen und ganz Californication mit Werten unter den paar hinaufgetriebenen Quadratmetern des Tokioter Kaiserpalastes gedemütigt. Deutschland wurde Opfer seiner bedrohlich erfolgreichen Autoindustrie und seiner Russophilie. Beide weg!
Die Angelsachsen und die Transatlaniker wollen Krieg, darum geht er weiter in die 2., 3., 4.,5., etc. Runde. Das kriegsverschlingende Kapital hätte der Ukraine in ihren Modernisierungsprojekte anstelle des Krieges bestimmt unverkrampftere Dienste geleistet.
Heute ständig Aha-Erlebnisse: Seit 50 Jahre sage ich immer wieder nur: Alles Schlechte kommt aus Amerika. Es bestätigt sich ohne Ausnahme. Auch der Untergang wird wohl von dort aus kommen.....
stimmt! Hat mein Vater schon vor über 50 Jahren zu mir gesagt. Damals habe ich ihn für einen "alten Spinner" gehalten. Seit mindestens 30 Jahren weiß ich, dass er recht hatte. Leider konnte ich mich nicht mehr bei ihm entschuldigen.
Was war es für eun aufschrei als Donald Trump die truppen aus Deutschland abziehen wollte? Ja.. das Geld hätte man halt schon gern... Aber 2minuten später jammert man wieder. Ok dann soll Deutschland doch gleich anfangen. Keine subventionen für Intel. Mal sehen wo die dann hingehen. Ich bin mir auch sicher die USA haben die Ampel gewählt. 🙂
Auch ganz toll die begründung für die Normandie.... Ist wohl in allen geschichtsbüchern falsch... Da steht Deutschland hat den USA den krieg erklärt.
… zur Ergänzung der Geschichtsbücher kann ich JEDEM nur wärmstens die Rede von Benjamin Freedman aus 1968 empfehlen…. Betreff WW1, WW2 und den Rest zum Istael Problem.
Die Geschichtbücher zu den Themen müssten neu geschrieben werden….
zu empfehlen auch "Die einzige Weltmacht- Amerikas Weg zur Vorherrschaft". Gibt es im Handel (wohlweislich) nicht mehr aber man kann es unter der Titeleingabe zum Download finden. Das Buch stammt aus 1997 und wurde; als Drehbuch für die US-Außenpolitik, von Zbigniew Brzezinski, ehemals Berater diverser US-Präsidenten und bekennender Russenhasser, verfasst. Der Begriff "Ukraine" kommt darin 74 mal vor. Im Original hieß es "The Grand Chessboard" also "Das große Schachbrett". Sagt alles!
Aha... Jaja .... Die armen deutschen... Die einzigen wahren arbeiter.... Die einzigen ehrlichen leute. Doppelmoral, der artikel sollte dafür im Duden stehen. Nicht das ich glaube das die usa über alles erhaben wären ganz sicher nicht. Aber wir alle in Europa hatten die letzten 70 jahre, ein mehr als gutes leben. Was wäre hätte Deutschland keine mittel von den Alliierten erhalten? Kein marschall plan? Oder wären Deutschland lieber, von der UDSSR "betreut" geworden?
Die Deutschen haben genau knapp 10% aus dem Marshallplan bekommen. Den großen Rest bekamen Frankreich, England,Benelux. Nur der guten Ordnung halber.
Die Deutschen haben nach dem Krieg viel gearbeitet, vor allem die Frauen, die die Trümmer aufgeräumt haben. Das Wirtschaftswunder war verdient und jeder konnte sich einen VW leisten. Warum es bachab ging mit Deutschland müssten und die studierten Oekonomen sagen.
Wenn ich Sie richtig verstehe, bedeutet das also, dass jemand, dem ich mal aus einer bösen Bredouille geholfen habe, mir ein Leben lang zu gehorchen hat? Ganz ehrlich: Vor Putin, dem "bösen Russen" habe ich keine Angst, aber vor "Mitbürgern" wie Ihnen schon.
Im Überlebenskampf ist sich jeder selbst der Nächste; da schreckt sogar mancher vor Kanibalismus nicht zurück.
Deutschland fehlte die Kraft bzw. wollte sich nicht mit vereinten Kräften, d. h. vor allem mit den Atommächten Russland und Frankreich als Alliierte/Drohkulisse, aus den Fängen der Angelsachsen befreien. Die Folge ist, ein nicht endender UK-Krieg, hunderttausende Tote, unermessliches Leid/Zerstörung, Verheizung gigantischen Volksvermögens und wirtschaftlicher Untergang Westeuropas/EU.
Jeder Krieg hat seine Vorgeschichte und Handlanger. Das Engagement der damaligen Linken/Grünen, den Militäretat bzw. die militärische Wehrfähigkeit Deutschlands bis zur Inexistenz zu kürzen, legte den Grundstein für die angelsächsische Vereinnahmung Deutschlands. Mit der UDSSR, hätte auch das NATO-Bündnis 1991 aufgelöst werden müssen, was die US-"Freunde", mit allen Mitteln, auch mit Waffen, verhindert hätten. Putin brachte es in seiner Rede im Bundestag (2001) auf den Punkt, leider ungehört.
Wenn ich diesen guten, realen Artikel von Herrn Lafontaine lese und mit der Berichtserstattung des WEF 2024 vergleiche erkenne ich die enorm grosse Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit.
Da der grösste Teil unserer Politiker in Europa gekauft ist,wird es keine Änderung geben. Das ist das Problem mit der Dollardruckerei. Die einzige Chance wird sein wenn BRICS so stark wird dass der Petrodollar verschwindet. Dann könnte sich Europa emanzipatieren. Aber das interessiert unsere Trittbrettfahrenden Politiker nicht. Und wenn es so wie bisher weitergeht werden wir bürgerkriegsähnliche Zustände bekommen in Europa da das Volk verarmt in allen europäischen Ländern.
Vergessen Sie nicht das gesammelte Kompromat über die lokalen Satrapen. Es hat durchaus Gründe, warum die NSA ihre grossen Datenstaubsauger in Europa installiert hat.
Mir aus dem Herzen geschrieben. Gefährlich wird es dann, wenn die globale Dollaranbindung ins Wanken gerät. Denn das ist der Tropf, an dem die USA hängt!
Nie hätte ich zu träumen gewagt, dass ich einmal mit Oskar einer Meinung bin (wahrscheinlich werde ich alt und senil!). Blumig geschrieben aber im Kern kann man seine Auslegungen nachvollziehen!
Geht mir gleich,deutsch gesagt;er hat was auf dem Kasten!Das kann ihm niemand absprechen.
Es irrt wer denkt, dass Propaganda in westlichen Demokratien z.B. in Deutschland der Vergangenheit angehört und nur Länder wie Russland, China oder Nordkorea solche betreiben. Gerade in Deutschland (NATO-Mitglied) läuft jene seit dem Ukraine-Krieg auf Hochtouren. Genau darum zeigt die Mehrheit der Bevölkerung beim sinnlosen Verprassen von Volksvermögen für einen Krieg keinen Widerstand.
Das Volk wurde auf geistiger Ebene gründlich "geimpft", also eine "Inokulation" der Köpfe durchgeführt.
Vielen Dank für diesen Artikel, Herr Lafontaine! Ich freue mich auf den nächsten.
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Oft war ich anderer Meinung als Sie, Herr Lafontaine. An dem, was Sie schreiben, ist was dran. Stellt sich nur die Frage des „Wie“. Die EU ist gegenüber USA, China, Indien schlicht nicht konkurrenzfähig und militärisch Russland gegenüber bald nicht mehr zu verteidigen.
Polterte Trump in der vergangenen Amtszeit noch das 2%-Ziele erreicht werden müssen leistet man unter Biden in Berlin vorauseilenden Gehorsam. Allerdings gehe ich davon aus das bei Trump 2.0 sich die USA stärker auf China fokussieren werden und der Ukraine-Konflikt irgendwie beendet wird zu deren Ungunsten. Wir müssen diese Situation die möglicherweise nur 4 Jahre dauert dann nutzen um das Verhältnis zu Russland zu normalisieren und die Kriegstreiber weg schicken und die USA irgendwie loswerden
Um ein ungefähres Gleichgewicht USA - Europa zu schaffen, braucht es alle wichtigen europäischen Länder. Auch Russland. Sah vor 25 Jahren mal ganz danach aus, als sei das realistisch. Aber da hat die USA permanent daran gearbeitet und im richtigen Moment Zünstoff gegeben, dass es nie so wird. Nato-Osterweiterung und Maidan-Putsch in der Ukraine war der Umschwungpunkt. Europa will nichts mehr mit Russland zu tun haben… und bleibt so am Gängelband der USA. Gratulation USA zum definitven Sieg.