Weltwoche: Wer ist ein Mensch, der zu wenig Anerkennung bekommt?

Ana Maria Markovic: Die Frau.

Weltwoche: Wo werden Sie am liebsten gestreichelt?

Markovic: Lieber überhaupt nicht.

Weltwoche: Welche Ihrer wahrhaftigsten Überzeugungen würden nur die wenigsten Menschen mit Ihnen teilen?

Markovic: Dass ich an Geister glaube.

Weltwoche: Wie viel verdienen Sie?

Markovic: Ich verdiene weniger, als Männer verdienen.

Weltwoche: Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einem Mann am meisten?

Markovic: Wenn sie wissen: Nur ja heisst ja.

Weltwoche: Wovor fürchten Sie sich?

Markovic: Davor, dass das Leben zu schnell vorbeigeht, vor dem Altwerden und nicht alles getan zu haben, was ich in meinem Leben tun wollte.

Weltwoche: Wann und warum haben Sie letztmals geweint?

Markovic: Vor fünf Tagen, weil ich eine harte Entscheidung im Fussball treffen musste.

Weltwoche: Wer sollte unbedingt in den Bundesrat gewählt werden?

Markovic: Die Feministin und LGBTQ-Aktivistin Anna Rosenwasser.

Weltwoche: Glauben Sie an Gott?

Markovic: Ja.

Weltwoche: Welche Partei wählen Sie?

Markovic: Ich bin noch keine Schweizer Staatsbürgerin, aber wenn ich könnte, würde ich . . .

Weltwoche: Wann hatten Sie das erste Mal Sex?

Markovic: Das geht niemanden etwas an.

Weltwoche: Welche Waffe haben Sie zu Hause?

Markovic: Falls ein Messer als Waffe zählt, dann ein Messer.

Weltwoche: Wovon träumen Sie am meisten?

Markovic: Dass ich im Frauenfussball vieles bewegen werde.

Weltwoche: Was stört Sie an Ihrer Erscheinung?

Markovic: Dass mich viele aufgrund von Social Media vorverurteilen.

Weltwoche: Mit welchem bekannten Mann möchten Sie einen schönen Sommerabend verbringen?

Markovic: Dafür habe ich keine Zeit, ich muss trainieren.

Weltwoche: Nehmen Sie Drogen?

Markovic: Nein.

Weltwoche: Mit welcher fiktiven Figur können Sie sich am meisten identifizieren?

Markovic: Kim Possible, weil sie eine der wenigen fiktiven Figuren in meiner Kindheit war, die als starke und selbstbewusste Person dargestellt wurde.

Weltwoche: Was ist der beste Ratschlag, den Sie je bekommen haben?

Markovic: «Pamet u glavu»;

auf Deutsch heisst das «Sei gescheit».

Weltwoche: Würden Sie einen Seitensprung verzeihen?

Markovic: Nein.

Weltwoche: Warum sind Sie noch nicht Veganerin?

Markovic: Ich esse schubweise vegan.

Weltwoche: Wie werden Sie von Ihren engsten Freunden genannt?

Markovic: Ziege.

Weltwoche: Sie dürfen ein neues Gesetz machen. Was gilt ab sofort?

Markovic: Frauen müssen gleich viel verdienen wie Männer.

Weltwoche: Wann lügen Sie?

Markovic: Ich hasse Lügen, aber wenn ich lüge, dann nur zum Schutz meiner engsten Freunde.

Weltwoche: Wer hat Sie am meisten geprägt?

Markovic: Im sportlichen Sinn wäre es Cristiano Ronaldo wegen seiner Disziplin und des Willens. Und sonst im Leben hat mich meine Mutter am meisten geprägt, weil sie mich erzogen hat und zu dem gemacht hat, was ich heute bin.

Weltwoche: Wann sind Sie am glücklichsten?

Markovic: Mich macht vieles glücklich.

Die in der Schweiz aufgewachsene Kroatin Ana Maria Markovic, Jahrgang 1999, spielt seit 2020 als Stürmerin bei den Grasshoppers; letztes Jahr erhielt sie das erste Aufgebot der kroatischen Nationalmannschaft.