Der Krieg in der Ukraine hat den Westen wachgerüttelt. Kurz vor Ausbruch schrieb ich in der Weltwoche, Putin könne sich als «heilsamer Realitätsschock» erweisen, die Amerikaner und Europäer aus ihren Träumen von Solarzellen, Gender-Toiletten und einer Welt ohne Militärausgaben aufschrecken. Der Satz wurde mir um die Ohren geschlagen, doch er stimmt, auch wenn ich beim Schreiben nicht mit einer russischen Invasion in der Ukraine gerechnet hatte.
Die Reaktion des Westens auf Putins Entscheidung war erstaunlich. Egal, ob man die Waffenlieferungen und den Wirtschaftsboykott für richtig oder für falsch hält: Putins These von der unwiderruflichen Dekadenz und Schwäche des US-dominierten Westens hat sich als verfrüht erwiesen. Der Westen ist überlegen, stärker als die Russen, vermutlich stärker auch als die Russen, die Chinesen und die aufstrebenden Inder zusammen, technologisch, militärisch und was den Faktor Soft Power angeht. Wer sich gegen den Westen auflehnt, lebt gefährlich.
Westen ist kein geografischer Begriff. «Westen» meint bestimmte politische Institutionen und gesellschaftliche Sitten: individuelle Freiheit, Eigentum, Demokratie, Rechtsstaat, Marktwirtschaft. Die Entwicklung des Westens ist massgeblich geprägt von den See- und Inselmächten Grossbritannien und USA. Seemächte sind offener, demokratischer und freiheitlicher organisiert als Landmächte. Das lässt sich an der Weltgeschichte ablesen: Frankreich, Deutschland, vor allem Russland, aber auch China, klassische Landmächte, sind, waren zentralistischer, autoritärer, Ordnung vor Freiheit.
Heute verbreitet sich im Westen das Gefühl akuter Bedrohung. Putins Krieg in der Ukraine wird als Angriff auf den Westen und seine Werte gedeutet. Der Westen, heisst es, müsse sich gegen die Autokratien des Ostens wehren, Demokratie und Freiheit stünden auf dem Spiel. Das Gefährdungsempfinden scheint da und dort schon umzuschlagen in die zusehends aggressiv formulierte Forderung nach vorauseilender Selbstverteidigung. Die mit westlichen Waffen vollgepumpte Ukraine, aber auch Taiwan sind die jüngsten Schauplätze eines sich verschärfenden Stellvertreterweltkriegs West gegen Ost.
Am Rande einer Tagung in Berlin hörte ich den Satz: «Solange in Peking und in Moskau Autokraten regieren, bleibt die Welt ein unsicherer Ort.» Viele meiner Freunde, Sympathisanten und Befürworter der USA, sind dieser Auffassung. Sie sind der Meinung, dass der Westen, dass die Amerikaner und ihre Verbündeten alles in ihrer Macht Stehende tun müssen, um die russisch-chinesischen Ruhe- und Friedensstörer zu beseitigen. Man träumt von einer Welt, die einvernehmlich demokratisch regiert wird, nach Regeln, die der Westen schreibt.
Vielleicht vergisst der Westen unter dem Realitätsschock Putins einen seiner wichtigsten Werte: Pluralismus.
Ich stelle mir die Frage, warum es überhaupt Autokratien gibt. Warum sind die Russen und die Chinesen nicht längst auf den westlichen Zug aufgesprungen? Warum haben wir in Russland keine direkte Demokratie, kein gemütliches Siebnergremium wie unseren Bundesrat oder in China wenigstens eine parlamentarische Demokratie nach englischem Muster? Warum leben Russen und Chinesen nach mutmasslich anderen Werten als wir? Warum steht in diesen Völkern zum Beispiel die kollektive Freiheit der Familie, der Sippe höher als die Freiheit des Einzelnen wie bei uns?
Ich frage mich auch, ob es im Konflikt zwischen Ost und West wirklich um einen Konflikt von unterschiedlichen Werten geht. Mein Eindruck ist eher, dass es um die unterschiedliche Gewichtung von Werten geht, um Nuancen und Akzente. Werte sind Wegweiser des Handelns. Werte sind die Gebotstafeln, die Gesellschaften entdeckt haben, um in ihrer Umgebung zu überleben. Durch Meere geschützte Inselstaaten können sich mehr individuelle Freiheit erlauben als Landmächte mit offenen Grenzen. Daraus ergeben sich ganz unterschiedliche institutionelle Zwänge und Probleme.
Selbstverständlich sollte der Westen seine Werte verteidigen. Darum darf er es nicht zulassen, dass auf eigenem Boden westliche Grundwerte wie Meinungsvielfalt oder Freiheit von linken Fanatikern torpediert werden. Wichtige westliche Grundsätze sind aber auch die Toleranz, die Neugier und die Bereitschaft, andere Wertesysteme zu respektieren, solange sie das unsere nicht verdrängen wollen. Man muss seinen Feind kennen, genau verstehen, um richtig auf ihn zu reagieren.
Warum ist Russland anders regiert als die Schweiz? Ist Putin unser Feind? Und was steckt hinter dem Krieg in der Ukraine anzugreifen? Ist das wirklich ein Angriff auf «den Westen», auf «unsere Werte»?
Solche Fragen sind inzwischen, kein gutes Zeichen, unerwünscht. Ich habe versucht, in meiner Sendung «Weltwoche daily» (20. September, internationale Ausgabe) eine Antwort zu finden. Hier nur kurz: Der Selbstverteidigungstrieb des Westens darf nicht in Verfolgungswahn umkippen. Es ist gefährlich, die Sicherheitsinteressen anderer Mächte überheblich zu missachten.
Vielleicht vergisst der Westen unter dem Realitätsschock Putins einen seiner wichtigsten Werte: Pluralismus. Andere Länder, andere Sitten. Wir können dem Rest der Welt nicht unsere Lebensform aufzwingen. Politik hat viel mit Geschichte, allenfalls noch mehr mit Geografie zu tun. Natürlich hätten es alle lieber, wenn alle so wären wie sie. Die Sehnsucht ist alt, aber unerfüllbar. Unsere Welt ist ein vielfältiger, konfliktreicher Ort. Unterschiedliche Zivilisationen leben nach ähnlichen Werten, aber mit anderen Prioritäten, die eine Folge ihrer Geschichte und ihrer Lage sind.
Überheblichkeit macht blind und taub. Der Westen steht im Banne einer selbstgerechten Woke-Ideologie. Woke heisst, dass eine bestimmte Gruppe ihre Weltsicht und ihre Überzeugungen über alles andere stellt. Ich frage mich: Wie woke ist die Aussenpolitik der Amerikaner, der EU-Staaten, der Schweiz? Wie sehr vernebelt der Woke-Moralismus unsere Sicht? Friedliche Koexistenz bleibt das Gebot der Stunde. Sie ist nur möglich, wenn wir uns öffnen, wenn wir bereit sind, unsere Fehler zu sehen, andere Länder, andere Interessen zu verstehen, ihre Andersartigkeit zu akzeptieren. R. K.
Der Westen hat sich allerlei auf die Fahne geschrieben, Demokratie, Menschenrechte, Meinungsfreiheit und so: Vorgelebt hat er aber diese "Werte" zumeist nicht oder nur nach dem Opportunitätsprinzip. Seit Ende Februar lebt er das Gegenteil vor. Konstant ist dafür seine Verlogenheit: Wasser predigen, Wein trinken. Das Geprotze mit den "Werten" widert mich nur noch an, zeugt nicht von "Überlegenheit", sondern von Arroganz. Das Editorial schliessen Sie aber sehr schön ab, Herr Köppel. Vielen Dank!
Beiseite, dass Putin in meinen Augen demokratischer regiert als Biden, von der Leyen, Scholz und Cassis: Ich für mein Teil hätte lieber einen autokratischen Staatspräsidenten, der sich für sein Land einsetzt, als einen demokratischen, der sein Land an die Wand fährt. Ergo würde ich gerne Cassis durch Putin ersetzen.
"Putins These von der unwiderruflichen Dekadenz und Schwäche des US-dominierten Westens hat sich als verfrüht erwiesen." Dabin ich anderer Ansicht. Die Sanktionen haben dazu geführt, dass die EU-Länder wirtschaftlich ruiniert und Vasallen der USA sind. Biden ist nun dabei, den Taiwan -Konflikt anzuheizen; nach einer Unabhängigkeitserklärung hat VRChina den Kriegsgrund (- und Taiwan UN-rechtlich den schwarzen Peter). Ich bezweifle, dass die USA den Status"dominierende Weltmacht" behält.
Starkes Stück! Spannend und mutig! Weiter so Roger.
Widerspruch! Weder Russen noch Chinesen können ihre Regierung frei wählen, nicht einmal eine andere Meinung äussern, was ein fundamentales Recht ist. Das kann man nicht mit „anderer Kultur“ rechtfertigen, ebenso wenig wie den „woken“ Meinungsterror bei uns! Neutralität in Ehren, aber keine Gesinnungsneutralität!
Unter "westlichen Werten" versteht man heute das Vortäuschen des Verfolgens hoher Ideale durch kriminelle Grosskapitalisten, um unter diesem Deckmantel möglichst die gesamte Welt zu destabilisieren und ausbeuten zu können. Diese Lügen, an die ich lang geglaubt habe, können die sich an den Hut stecken. Jedesmal wenn ich den Begriff höre, überkommt mich Brechreiz.
Beide riesigen Schurkenstaaten, RU und CHN, sind schlimmer betr. Ausbeutung der Natur und des Volkes. Haben immer noch eine Art Frühkapitalismus, indiziert durch die hohe Ungleichheit betr. Vermögen. Wer nicht in der Grossstadt wohnt oder an der Küste, muss untendurch.
Früher nannte man Wokeness Fanatismus.
"Seemächte sind offener, demokratischer und freiheitlicher als Landmächte"? was für ein Unsinn. Spanien war eine Seemacht, was ist mit Franco? Griechenland war eine Seemacht, was war mit der Militärdiktatur in den 60er/70er Jahren?
Die Schweiz müsste demnach am undemokratischsten und unfreisten sein, so völlig im Landesinnern.
Ach ja, eine kurze Zwischenphase genügt, um das demokratische Athen zu diskreditieren. Athen repräsentiert den Westen, Sparta den Osten: Militär, Kampf, Sport. Untergegangen ohne geistige Spuren. Nicht umsonst nannte man die Wettbewerbe unter den Ostblockarmeen Spartakiade.
Sehr geehrter Herr Tomlin, es gab noch Spartakus in der Geschichte. Ich denke, dass würde eher den von Ihnen erwähnten Namen erklären. Sparta hat mehr geistige Spuren hinterlassen, als wir es beurteilen können.
Wir alle sind mit den Werten wie Menschlichkeit, Liebe und Verstand verbunden. Die Welt auf Freunde und Feinde der Demokratie aufzuteilen ist ein geistiger Müll, welcher verantwortungslos gestreut wurde. Würde heute die Demokratie in Europa als eine Frau dargestellt, dann würde sie sehr schmutzige Kleider tragen - leider. Appel an die Mächtigen der Welt: die Menschen brauchen Freude am Leben und kehrt bitte zur Vernunft und Moral. Konflikte löst man mit dem Kopf, nicht mit Waffen!
Leider wurde Putin von früher Kindheit an auf Kampf gedrillt. Im Westen hätte das Trauerspiel höchstens 4 Jahre gedauert.
"...dass es um die unterschiedliche Gewichtung von Werten geht, um Nuancen und Akzente." Das ist eines der Hauptmerkmale von Religionskriegen, die bekanntlich zu den grausamsten und sinnlosesten gehören. Die unter sich uneinigen, weil freiheitlichen rechten Teufel haben noch immer nicht begriffen, dass die Linken sich als alleinseligmachende Religion sehen und gewillt sind, um ihrer Religion willen auch den Weltuntergang in Kauf zu nehmen, um dann "ganz neu anzufangen".
Seemächte.
Brittanien: Seeräuberei (Francis Drake) führte zu Kriegskapital und zur Dominanz gegen Spanien. Der Sklavenhandel, bzw. Dreieckshandel, brachte Reichtum. Die Industrialisierung ist verblasst. Es bleibt die Seeräuberei in der London-City.
USA: Die Dominanz der Meere beruht auf 7 Flugzeugträgern. Mit 7 Hyperschallraketen sind die weg. Das defekte Atom-U-Boot, war das auf einen Felsen gelaufen, oder wurde es gerammt?
Bei den 20 grössten Container-Reedereien ist keine aus den USA dabei.
Dazu Russland: RU hat mehrere atomgetriebene Eisbrecher. Für chinesische, koreanische und japanische Schiffe ist die Nordroute der kürzere Weg nach Europa. Noch schneller geht es mit der transsibirischen Eisenbahn. Hyundai (die Reederei) nutzt die auch, nicht nur die Chinesen.
Wer die Seeherrschaft sowie den almighty Dollar besitzt, der braucht seine Ressourcen nicht in Containerreedereien zu verschwenden. Damit müssen sich andere beschäftigen, welche aufgrund mangelnder militärischer Stärke auf Handel angwiesen sind.
Kolonialismus führt i.a. nie zu echtem Wohlstand. Entscheidend war die Akte HABEAS CORPUS, das Buch WEALTH OF NATIONS und die Dampfmaschine. Gestohlen aus Kolonien? Wer hat die Sklaverei zuerst bekämpft auf Meer und Land? Warum?
Weiteren sehr grossen Reichtum brachte der Opiumhandel. Briten und Amerikanern. Die heutigen Eliteuniversitäten wurden damit finanziert und sind immer noch unter dem Einfluss derselben Familien.
Wachgerüttelt? Die Kommentare zeigen wie viele Propagandalügen der letzten 70 Jahre hängen bleiben.
Die sich leerenden Militärmagazine im Westen zeigen, dass es auf die industrielle Masse ankommt. Die ist im Osten, ebenso wie die Softpower. Die existierenden Patentrechte suggerieren einen West-Vorteil. Aber in einem Wirtschaftskrieg sind diese irrelevant. Der gebildete Mittelstand ist allein in China grösser als im ganzen Westen. Was nützt eine freie Meinung, wenn sie keinen Fortschritt bewirkt?
Roger vergiss all die Werte - das ist purer Moralismus und Heuchelei. Es geht um Sein und Haben. Es geht um Macht und Kontrolle. und die VSA von heute sind das Rom nach Christi Geburt. und Westeuropa hat fertig. Der Russe wird uns seine Opfer diesesmal teuer, seht teuer bezahlen lassen. Den Deutschen ist der Opfergang mittlerweile als Kainsmal auf die Stirn geschrieben. Die Schweiz und der restliche Wertewesten werden auch wieder lernen, was es heisst, die Arschbacken zusammen zu pressen !!!!!!!
Ich bin für alles, das als "westliche Werte" aufgelistet wird -- wo sind individuelle Freiheit und Rechtsstaat, wenn man seine Grundrechte verlieren kann, nur weil man nicht an die Wirksamkeit und/oder Sicherheit von mRNA-"Impfstoffen" glaubt?
Wo sind Marktwirtschaft und Eigentum, wenn die reGIERung Lockdowns verhängt und Steuergelder auf Impfzentren verschwendet?
Reste der "westlichen Werte" findet man tatsächlich heute eher in Russland als im geographischen Westen. Hoffentlich reversibel.
Emigrieren Sie nach China. Rotchina.
Interessanter Text. Aber dieser moralische Furor im Westen ist nicht neu - auch die Neigung, Konflikte zu überziehen und religiös aufzuladen. Wir vergessen oft, dass der Westen eigentlich nicht aus einer pluralistischen Welt hervorgeht, sondern der der römisch-katholischen Kirche. Desto der Westen unter Druck steht, desto mehr kehrt dieser moralische Furor zurück. Ein gutes Zeichen ist das nicht. Aber ich fürchte, kaum aufzuhalten.
Grossen Dank, Herr R. Köppel, spannend und einleuchtender Beitrag. Was der Westen so -die Schweiz, BH Bern die 7, noch so nicht wenige Angestellte beim Staat, oft so überheblich, Besserwisser, so Machtgefühle, so Priviliert tun über uns. Wie sie arbeiten..., ob Interesse Arbeit ist..., geeignet sind. Zb. Jahre, Jahrzehnt so Mitarbeiter bleiben dürfen, tägl. zu spät zur Arbeit Vorm./Nachm., tägl. nach hause so 1-2h, egal 2x Tg. 1h Pause auch mehr, tut Arbeit nicht, extern Firmen tun's. Alk. oft
Niemand braucht die Prawda solange es die Weltwoche noch gibt.
Und sobald es die Weltwoche nicht mehr gibt, braucht man in dem Fall die Prawda?
So sind wir denn jetzt einfach mal froh, dass die Schweiz offenbar eine Seemacht ist. Der Rest ist Manipulation des Putin - Unterstützers. Auch bekannt unter dem Begriff 'Framing'. Verbindet geschickt Begriffe und weckt damit Assoziationen. So 'stimmt eigentlich' - mässig. Wie in der Werbung.
"Putins These von der unwiderruflichen Dekadenz und Schwäche des US-dominierten Westens hat sich als verfrüht erwiesen."
Dabin ich anderer Ansicht. Die Sanktionen haben dazu geführt, dass die EU-Länder wirtschaftlich ruiniert und Vasallen der USA sind.
Biden ist nun dabei, den Taiwan -Konflikt anzuheizen; nach einer Unabhängigkeitserklärung hat VRChina den Kriegsgrund (- und Taiwan UN-rechtlich den schwarzen Peter).
Ich bezweifle, dass die USA den Status"dominierende Weltmacht" behält.
Die EU-Länder sind seit spätestens 1945 Vasallen der USA, sowohl wirtschaftlich wie auch militärisch. Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Milit%C3%A4rbasen_der_Vereinigten_Staaten_im_Ausland - Ist Ihnen noch nie aufgefallen, wie schnell und geschmeidig auch die Schweiz kuscht, wenn irgendwelche (meist finanziellen) Forderungen aus den USA kommen? Und fremde Rüstungsgüter dürfen natürlich nur in den USA gekauft werden.
Ja der Russe, der 2001 den dänischen Fluglotse erstach, da dieser angebliche den Zusammenstoss der DHL - und der Russische Maschine verschuldete, ist das extreme Beispiel der Werteskalen für seine Kinder. Der Wertewesten ist exakt die oppositionelle Seite, Millionen fache feige Giftattacken mit millionenfachen Tod, einfach zu beweisen ohne zu Schwurblen ist noch. Viel Infamer. Wikipedia Eintrag dazu. „Amalgame, schwere Erkrankungen konnten nie nachgewiesen werden“
Beiseite, dass Putin in meinen Augen demokratischer regiert als Biden, von der Leyen, Scholz und Cassis: Ich für mein Teil hätte lieber einen autokratischen Staatspräsidenten, der sich für sein Land einsetzt, als einen demokratischen, der sein Land an die Wand fährt. Ergo würde ich gerne Cassis durch Putin ersetzen.
Sie meinen wohl eher einen Autokraten der sich primär für Eliten einsetzt, zumindest so lange sie 100% loyal sind. Drückt sich auch gut im russischen Vermögens-GINI aus, der mit einem Wert von 88 eine der ungleichsten Vermögensverteilungen der Welt hat & ziemlich in einem Kontrast steht zu dem was die Menschen in den Sowjetunionzeiten noch hatten, auch wenn das im Vergleich zum Westen wenig war. Putin setzt sich primär für seine eigenen Interessen und Ideen ein. Das Volk ist zum verheizen da!
@maclas studieren Sie doch mal die unter Cassis und CO immer mehr und schneller aufspringende Schere zwischen Reichtum und Armut in der Schweiz. Und nennen Sie mir bitte mal ein paar Grüne und Linke, die etwas konkret Gutes für den Mittelstand und die Armen (Schweizer) in der Schweiz bewirkt haben.
Der Westen hat sich allerlei auf die Fahne geschrieben, Demokratie, Menschenrechte, Meinungsfreiheit und so: Vorgelebt hat er aber diese "Werte" zumeist nicht oder nur nach dem Opportunitätsprinzip. Seit Ende Februar lebt er das Gegenteil vor. Konstant ist dafür seine Verlogenheit: Wasser predigen, Wein trinken. Das Geprotze mit den "Werten" widert mich nur noch an, zeugt nicht von "Überlegenheit", sondern von Arroganz. Das Editorial schliessen Sie aber sehr schön ab, Herr Köppel. Vielen Dank!
Man kann die menschliche Tauglichkeit der Modelle gleichsam quantitativ bemessen und vergleichen: Migrationsbilanz hinaus und herein. Es gibt Reimmigration nach Russland und China, aber nur wenn zwingend oder falls hoher, gesicherter Posten winkt. Wie gross ist die Chance, dass Hr. Köppel auch nur seinen Alterssitz nach Moskau verlegt? Ich habe nicht die genauen Zahlen, aber USA haben seit 1990 60 Millionen gewonnen, UdSSR jährlich bis zu 1 Million verloren.
@tomlin wartn Die mal noch 10 Jahre. Wer weiss, ob wir dann nicht lieber in Moskau oder China wären.
Reservieren Sie sich bald eine Kommunalka, sie dürften bald sehr billig werden, wenn der Rubel nicht mehr künstlich hochgehalten wird.
Köppel hat wohl Dugin gelesen. Immerhin schreibt er, 'was ist', nämlich die Überlegenheit des Westens inkl. Japan, Südkorea, Taiwan, Singapur. Der wokismus ist nur ein zwar auffälliges Randphänomen. Er glaubt Westen = Wokismus. Aktuell gilt sogar Osten #= Kommunismus, wenigstens in Russland.
Ja, der Westen ist überlegen - darin, das Gegenteil dessen zu tun, was er sich auf die Fahne schreibt! Arroganz also. Meine Abneigung gegen Menschen und Kulturen, die sich für überlegen fühlen, ist enorm und durchaus berechtigt.
Das erstaunliche ist, dass der Westen sich gar nicht aufdringlich und überlegen verhält, obwohl mindestens 10 mal besser. Das ist aber Teil des Befindens und der Voraussetzung. Selbstverständlich verhalte ich mich ggf. überheblich gegenüber Demonstration von Faulheit, Desinteresse, Dummheit, Nachlässigkeit.
Abneigung hin oder her. Kulturen, welche anderen nicht in wenigstens einer Weise überlegen sind besitzen keine Berechtigung und sind zum Untergang oder zum Leben im Reservat verurteilt. Dass es Menschen gibt, welche anderen überlegen sind, versteht sich von selbst. Das Gegenteil können nur Linke behaupten, welche alle für "gleich" halten und jedenfalls alle "gleich" machen wollen. Das ist der grösste Unsinn, der in den letzten 250 Jahren verzapft und betrieben wurde.
'Der Westen, heisst es, müsse sich gegen die Autokratien des Ostens wehren'. Hier und heute geht es um die Verteidigung der Ukraine, die sich entschieden hatte, auf dem westlichen Pfade der Tugend zu schreiten. Dass Köppel das ignoriert, ist typisch. Autokratien neigen immer zu interner und externer Repression. Herrscher haben nur eines im Sinn: ihre Herrschaft zu sichern,
auszudehnen, verewigen. Demokratie ist Mittel zum regelmässigen Auswechseln der Regierung, das Zaubermittel dagegen.
Wie unsere "Demokratie" seit einiger Zeit beweist, ist sie sehr einfach ausser Kraft zu setzen.
"Autokratien neigen immer zu interner und externer Repression. Herrscher haben nur eines im Sinn: ihre Herrschaft zu sichern,
auszudehnen, verewigen." - Sie beschreiben hier in Perfektion das Gebahren der EU.
Sowohl zur EU als auch NATO ist der Beitritt freiwillig, sogar an Auflagen gebunden. Gibt es EU-Panzer? Welches Z-Symbol? Weder Australien noch Südkorea könnten beitreten, auch wenn sie sicher wollten.
Sie wissen nicht, worüber Sie schreiben. Die Ukraine ist nach wie vor einer der korruptesten Staaten. "Pfad der Tugend": nichts könnte weiter von der Realität sein.
Denkfehler: zu glauben oder kolportieren, ein Mensch oder ein Staat könne sich nicht entwickeln. Rotchina überfiel und sackte einTibet mit dem Grund, es sei feudalistisch.
Starkes Stück! Spannend und mutig! Weiter so Roger.
Widerspruch! Weder Russen noch Chinesen können ihre Regierung frei wählen, nicht einmal eine andere Meinung äussern, was ein fundamentales Recht ist. Das kann man nicht mit „anderer Kultur“ rechtfertigen, ebenso wenig wie den „woken“ Meinungsterror bei uns!
Neutralität in Ehren, aber keine Gesinnungsneutralität!
Auch "westliche" Regierungen können nicht frei wählen. Siehe die Wahl in Thüringen oder noch viel schlimmer die Europawahl, wo jetzt eine Erfüllungsgehilfin der USA "regiert", die niemals gewählt wurde.
Aber Sie können zumindest diesen empfundenen Missstand publizieren. Wäre vielleicht in Russland noch möglich, aber nicht in rotchina, wo die Partei allweise sei.
Es würde viele Moral Hauptpriester Politiker und Aktivisten , sich einmal mit der Freimaurerei auseinander zusetzen. Und Toleranz lernen.
Vielleicht auch nur ein frommer Wunsch?
Sametig formuliert unter Weglassung von zwei drei entscheidenden Details.
Für mich war im Gegensatz zu RK schon vor den olympischen Spielen klar, dass das eine Invasion geben würde, sobald das olymp. Feuer erlischt, dass es dann losgehen würde. Putin irrte sich als er meinte, das würde auch so eine lockere Angelegenheit wie 2014 auf der Krim geben. Ziel ist es geopolitische Macht & Bedeutung auch via Exportnahrungsmittelrohstoffen zurückzugewinnen & da hätte die Ukraine im fertilen Schwarzerdegürtel inkl. Hafen von Odessa ideal ins geostrategische Portfolio gepasst
Dank einem Zelenski Gesetz von 22. Julie 2021 ist Agrarland in Ukraine für US Multis freigegeben. Bis jetzt ein Drittel der Nutzfläche von Ukraine ist in Ami Hand.
Wer profitiert in der Ukraine?
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Unter "westlichen Werten" versteht man heute das Vortäuschen des Verfolgens hoher Ideale durch kriminelle Grosskapitalisten, um unter diesem Deckmantel möglichst die gesamte Welt zu destabilisieren und ausbeuten zu können. Diese Lügen, an die ich lang geglaubt habe, können die sich an den Hut stecken. Jedesmal wenn ich den Begriff höre, überkommt mich Brechreiz.
Früher nannte man Wokeness Fanatismus.
"Seemächte sind offener, demokratischer und freiheitlicher als Landmächte"? was für ein Unsinn. Spanien war eine Seemacht, was ist mit Franco? Griechenland war eine Seemacht, was war mit der Militärdiktatur in den 60er/70er Jahren?