Während unseres Besuchs in einem Internierungslager für Migranten in Tripolis kamen wir zu einer verschlossenen und eindrucksvoll gesicherten Tür. Ein Begleiter murmelte, dass keine Zeit mehr sei, einen Blick hineinzuwerfen. Aber genau das wollte ich tun, weil ich es für meine Pflicht hielt.
Draussen in der Sonne hatte ich bereits etwa hundert Migranten begrüsst – fast alle aus Westafrika: Guinea und Nigeria. Sie hockten auf dem Beton, den Kopf in die Hände gestützt, die Männer in einer Gruppe, etwas abseits ein paar Frauen. Manche waren schon seit Monaten hier, sie wollten nach Hause.
«J’ai faim», sagte einer, «c’est pas bon ici», ein anderer. Als ich sagte, dass ich bri ...
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