Havanna ist schwarz wie erloschene und verglimmte Zigarrenasche. Ich stehe an der Pool-Bar im siebten Stock des strahlenden «Kempinski», und vor mir liegt das erschöpfte Kuba im totalen Blackout. Nur der Pool leuchtet cocktailblau – dank der leisen Diesel-Generatoren des Luxushotels.
Der Hurrikan «Ian» hat Kuba den Stecker rausgezogen, und die Trauminsel leidet. Ich trinke melancholisch eine eisige Büchse Cristal-Bier (8 Dollar), und elf Millionen Kubaner haben nächtelang keinen Strom. Kuba ist ein Märchen und ein Traum und eine Diktatur und ein Albtraum.
Ich träume von Kuba, seit ich die Briefe von Ernest Hemingway gelesen habe und sein schlankes Nobelpreis-Buch ...
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Genial geschrieben + beschrieben. Sehr schön - obwohl eben gar nicht schön. Oder doch schön?? Ja, diese Weltengegenden zu besuchen, bedeutet oft, eine Zeitreise zu machen: in Mexiko südlich der Hauptstadt z.B, fühlte ich mich auch im neuen Jahrtausend immer zurückversetzt in die 80er Jahre.
Kann jemand über ein Kuba ohne 'Lächeln' und die alten Karrossen schreiben? Mopedfahrer in Havanna sind kein Massstab für das ganze Land. Es ist meistens brütend heiss, ja, aber im Februar 2009 war es 6° am Morgen in Matanzas.